
Das Plakat von “Hundreds of Beavers” (© 24 Bilder, 2025)
Inhalt: Als der dauerbetrunkene Apfelschnapsverkäufer Jean Kayak (Ryland Brickson Cole Tews) sein Hab und Gut verliert, plant er einen Neuanfang als Jäger. Leider fehlen ihm Talent und Ausrüstung für den Job. Es fühlt sich an, als ob Hasen, Biber und Fische ihn verhöhnen. Nach zahlreichen Missgeschicken stellen sich aber doch erste Erfolge ein. Als er dann sein Jagdgut gegen bessere Ausrüstung eintauscht und die Tochter (Olivia Graves) eines örtlichen Händlers trifft, ist es auf den ersten Blick um ihn geschehen. Doch um der Frau seines Herzens ein vernünftiges Leben bieten zu können, muss aus ihm ein wirklich beachteter Jäger werden. Nach und nach sagt er der Biber-Population des Waldes den Kampf an – doch die Tiere sind sehr wehrhaft.
Kritik: Regisseur Mike Cheslik und sein Kumpel Ryland Brickson Cole Tews haben bisher ihre komplette filmische Karriere Seite an Seite verbracht. Nach einigen für Kreativität und Eigenwilligkeit gelobten Kurzfilmen wagten sich die beiden 2022 an ihren ersten Spielfilm und verfassten gemeinsam das Drehbuch zu „Hundreds of Beavers“. Es wird wohl kaum jemanden verwundern, dass das Endergebnis jetzt schon einer der skurrilsten Filme des Jahres ist. Irgendwo zwischen Stummfilm-Slapstick und Looney Tunes befördert das Duo sein Publikum auf den Weg eines vom Pech verfolgten Möchtegernjägers. Die Ästhetik mit gemalten und gebastelten Kulissen sowie den in Biber-Karnevalskostümen drapierten Antagonisten sorgt für großen Spaß – speziell, wenn es zu den konsequent unblutigen Splattermomenten kommt.

Jean hat einen Biber gefunden (©2025 Sabljak/Ravenwood/Hogerton)
Auch die Cartoon-Logik, mit der die lose, aber ausreichend verknüpften Sequenzen von einem Gag zum nächsten getrieben werden, sorgt für ungewöhnliche Unterhaltung. Allerdings ist „Hundreds of Beavers“ ein Film, bei dem weniger durchaus mehr gewesen wäre. In einer inhaltlich natürlich dünn gehaltenen Story (Tollpatsch muss zum Superjäger werden, um Frau von sich zu überzeugen), bei der die Dialoge aus gelegentlichen Textkarten, Schreien und Lachern bestehen, sind 108 Minuten Laufzeit doch ein bisschen sehr viel gewesen. Hier hätte es sicherlich 20 Minuten an ziemlich repetitiven Material gegeben, die sich für den Boden des Schnittraums angeboten haben. Ein herrlich aufgekratzter Co-Autor und Hauptdarsteller Ryland Brickson Cole Tews sowie ein urwitziger Schlussakt fangen die zweifellos vorhandenen Längen des Filmes aber problemlos auf.
Selbst wenn es den Machern gut zu Gesicht gestanden hätte, nicht jede vorhandene Idee auch tatsächlich in das Endprodukt zu befördern, ist „Hundreds of Beavers“ ein unkonventioneller und dabei erfrischend konsequenter Film, den man als Zuschauer so schnell nicht vergessen wird.
3,5 von 5 Punkten
Quelle: Fandor, YouTube
Hundreds of Beavers
Originaltitel: | Hundreds of Beavers |
Regie: | Mike Cheslik |
Darsteller: | Ryland Brickson Cole Tews, Olivia Graves, Wes Tank |
Genre: | Komödie, Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2022 |
Verleih: | 24 Bilder |
Länge: | 108 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Kinostart: | 13.02.2025 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von 24 Bilder
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 12.02.2025.2025
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