Inhalt: Im Herbst 2014 herrscht im Donbass rund um die Großstadt Donezk eine äußerst instabile Waffenruhe zwischen ukrainischer Armee und Separatisten. Ein Saboteur, der mit gezielten Anschlägen in der Gegend für Unruhe sorgt, könnte schnell für das Ende des Friedens sorgen. Der Geheimdienst-Trupp um den routinierten Hauptmann Anton „Banderas“ Saenko (Oleg Shulga), der in der Gegend aufgewachsen ist, soll den Mann stoppen. Dabei steht Anton zwischen den Fronten, da ihn selbst Familienmitglieder und alte Freunde für einen Verräter halten. Es bleibt nicht viel Zeit, um ein massives Blutvergießen zu verhindern.
Kritik: Seit dem Februar 2022 tobt der Krieg in der Ukraine, der Tausenden von Menschen das Leben und noch viel mehr Leuten die Heimat gekostet hat. Bereits seit 2014 vergeht im Donezbecken, kurz Donbass, im russisch-ukrainischen Grenzgebiet kaum noch ein Tag, an dem die Menschen ihren normalen Alltag leben können. Dieser Konflikt bildet die Grundlage für den 2018 von Regisseur Zaza Buadze inszenierten „Operation Donbass“. Auch wenn hier merklich nicht das Budget einer großen Hollywood-Produktion vorliegt und sich auch Klischees und Pathos nicht immer vermeiden lassen, überrascht der Film als durchaus hochwertiges und in den meisten Phasen ziemlich naturalistisches Kriegs-Drama.
Selbst wenn die Geschichte bereits in der ersten Sequenz ihren klaren Blickwinkel konsequent einnimmt, wird hier mehr als ein simpler Kampf „Gut“ gegen „Böse“ geboten. Viel mehr zeigt „Operation Donbass“ eine verzweifelte und zerrissene Bevölkerung, bei der sich selbst die Nachbarn nicht immer über den „richtigen Weg“ einig sind und junge Menschen, die in beide Richtungen extreme Entscheidungen treffen. So ist das Gezeigte, auch wenn längst nicht alle Drehbuch-Entscheidungen aufgehen, in vielen Phasen fast mehr Milieustudie als Kriegsfilm.
Der Cast um Protagonist Oleg Shulga liefert – abseits von ein paar überdrehten Ausnahmen – sehr ordentliche Leistungen. Die Actionsequenzen nehmen speziell in der ersten Hälfte einen ziemlich kleinen Part ein. Auch in seinen ruhigen Phasen kann sich „Operation Donbass“ aber auf seine zentrale Frage „Wer ist der Verräter?“ verlassen, die für ein relativ beständiges Spannungslevel sorgt. In seiner Schlussphase, in der die Situation natürlich immer mehr eskaliert, opfert der Film ein wenig Glaubwürdigkeit für generischen Unterhaltungswert.
Insgesamt bleibt „Operation Donbass“ aber sachlich und eigenständig genug, um auf filmisch ordentlichem Level ein gelungenes Kriegsdrama und interessanten Einblick in die damaligen Zustände in der Grenzregion zu liefern.
Der Film ist ab dem 16.05.2024 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Der in bewusst kargen, entsättigten Farben gehaltene Film erreicht zwar bezüglich Schärfe und Detaildarstellung keine Topwerte, fällt aber auch an keiner Stelle merklich ab. Die gezeigte Palette ist stilistisch beständig. Bis auf ein leichtes Rauschen sind keine nennenswerten Unsauberkeiten ins Auge gefallen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der originale DTS-HD MA 5.1-Ton liefern zwar nicht die wuchtigste Kriegsfilm-Abmischung, können aber als Genre-Beitrag des eher unteren Preissegments überzeugen. In den Kampfszenen gibt es ein paar nette Bässe und genügend räumliche Aktivität. Die Dialogwiedergabe ist unproblematisch. Ansonsten ist die Ton-Präsentation sauber und zufriedenstellend.
4 von 5 Punkten
Extras: Mit Ausnahme von ein paar Trailern gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Busch Media Group, YouTube
Operation: Donbass
Originaltitel: | Call Sign Banderas |
Regie: | Zaza Buadze |
Darsteller: | Oleg Shulga, Yuliya Chepurko, Sergey Lefor |
Genre: | Kriegsfilm, Action |
Produktionsland/-jahr: | Ukraine, 2018 |
Verleih: | Busch Media Group |
Länge: | 113 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite der Busch Media Group