Inhalt: Grundsätzlich ist der Alltag von Michael (Ryder McLaughlin) kurz vor seinem Highschool-Abschluss recht beschaulich. Er skatet mit seinen Freunden und macht Videos, um Material für eine mögliche Profikarriere zu sammeln. Zusätzlich scheint er nach langer Zeit der süßen Rachel (Miranda Cosgrove) endlich näher zu kommen. Nur sein alleinerziehender Vater (Vince Vaughn, „Freaky“), der von seinem Sohn eine Entscheidung für College oder Lehre auf dem Bau haben will, stresst gewaltig. Doch dann öffnet sich für Michaels Skate-Ambitionen die Tür: Er lernt zwei Profis kennen, die ihn in ihre Clique aufnehmen. Dadurch bleibt aber kaum noch Zeit für Freunde und Familie, was nicht lange ohne Folgen bleibt.
Kritik: Bei Jonah Hills Regie-Erstling „Mid 90s“, der einen pubertierenden Skater durch seine Jugend begleitet, war Mikey Alfred als Produzent beteiligt. Das scheint Eindruck hinterlassen zu haben, da Alfred nun seinen ersten Langfilm im gleichen Metier inszeniert hat. Hinter den Kulissen wurde er dabei von Musik-Superstar Pharrell Williams als Produzent unterstützt. Herausgekommen ist ein Film, an dem wohl vor allem eingefleischte Skater Spaß haben sollten. Die Szenen, in denen die Schauspieler ihre Fähigkeiten auf dem Board zeigen, sind sicherlich der beste Part von „North Hollywood“. Sobald die Figuren anderweitig interagieren, ist die Freude schnell wieder vorbei.
In einer vor sich hinplätschernden Geschichte um einen Charakter, der Profisportler werden will, lassen sich schnell mehrere Coming-of-Age-Klischees abhaken: Alleinerziehender Vater, der wegen guter Bildung nervt. Tote Mutter, die die Situation dramatischer gestaltet. Zornige Freunde, die nicht mehr mit dem Protagonisten abhängen wollen. Vernachlässigte Freundin, die sich aus irgendeinem Grund alles bieten lässt. Das wäre noch im Rahmen, wenn die Story einen schönen Erzählfluss hätte oder die Figuren zumindest interessant wären. Leider enttäuscht der Film hier auf ganzer Linie – was sicherlich auch mit der fehlenden Erfahrung seines Machers zu tun hat.
Protagonist Michael wirkt wie ein selbstgerechter, in keinster Weise zuverlässiger Miesepeter, der dem Zuschauer keinerlei Grund gibt, ihn 94 Minuten begleiten zu wollen. Neuling Ryder McLaughlin schafft es da auch nicht, gegen das Drehbuch anzuspielen. Ex-Disney-Star Miranda Cosgrove ist als Freundin, die weit unter ihren Möglichkeiten datet, der einzige irgendwie sympathische Charakter im Film. Der Freundeskreis um (den durchaus begabten) „Euphoria“-Star Angus Cloud fällt ebenso wie Vince Vaughn als holzschnittartige Elternfigur durchs Raster.
Selbst wenn der Film optisch gefällig ist, bleibt „North Hollywood“ eines dieser Werke, die in Ermangelung von einer nennenswerten Story und spannenden Figuren nicht einmal das absolute Zielpublikum wirklich überzeugen wird.
Der Film ist ab dem 09.06.2022 auf Blu-ray, DVD und digital erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Das sonnige Los Angeles wird in größtenteils scharfen und detailreichen Bildern wiedergegeben. Die kräftige Farbpalette passt zu Genre und Thematik. Auch Kontraste und Schwarzwert wurden gut eingestellt. Bis auf Kleinigkeiten ist das Bild ruhig und klar.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton spielen sich zu großen Teilen im Frontbereich ab. Die Dialogwiedergabe ist problemlos. Räumliche Effekte gibt es vor allem, wenn die Protagonisten auf Partys gehen. Für einen eher kleinen Film wird hier eine saubere und überzeugende Tonabmischung geboten.
4 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
North Hollywood
Originaltitel: | North Hollywood |
Regie: | Mickey Alfred |
Darsteller: | Ryder McLaughlin, Miranda Cosgrove, Vince Vaughn |
Genre: | Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2020 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 06.06.2022
Review: North Hollywood (Blu-ray)