Review: Die unendliche Weite des Himmels

Das Hauptplakat von "Die unendliche Weite des Himmels" (© DCM)

Das Hauptplakat von “Die unendliche Weite des Himmels” (© DCM)

Inhalt: In den 1930er-Jahren machte Bergsteiger und Abenteurer Bradford Washburn in den Gebirgen von Alaska Aufnahmen, die bis heute nachwirken und für vollkommen neue Erkenntnisse sorgten. Gerade in der Kletter-Community gilt Washburn als absolute Legende. Zu dieser Gemeinschaft gehören auch Renan Ozturk, Freddie Wilkinson und Zack Smith, die 2009 die Entscheidung treffen, im Denali-Nationalpark das Tooth-Massiv zu besteigen. Sie stellen sich der Herausforderung, die sie an die eigenen Grenzen treibt und viele Opfer erfordert.

 

Kritik: Nicht wenige Kinogänger werden sich an den spektakulären „Free Solo“ erinnern, der für seinen ungewöhnlichen Einblick in die Free-Climbing-Gemeinschaft 2019 mit dem Dokumentarfilm-Oscar ausgezeichnet wurde. Kaum weniger erstaunlich ist der Film „Die unendliche Weite des Himmels“, in dem sich die Regisseure Renan Ozturk und Freddie Wilkinson gemeinsam mit Kumpel Zack Smith in ein lebensgefährliches Abenteuer stürzen, um neue Wege zu erschließen und ihrem Idol Washburn gerecht zu werden. Es dürfte wenige Zuschauer überraschen, dass die Dokumentation von der Wucht ihrer Bilder lebt. Aber auch neben den tollen Kamerafahrten ist Ozturk und Wilkinson ein sehr sehenswerter Film gelungen.

Es geht aufwärts (© Visit Films)

Es geht aufwärts (© Visit Films)

Es gelingt eine sehr homogene Parallel-Erzählung von Washburns Geschichte, die mit bewundernswert vielen Original-Aufnahmen untermauert wird und der Tour de Force, auf die sich das Protagonisten-Trio begibt. Gerade diese Sprünge und der Einbau zahlreicher Interview-Ausschnitte geben „Die unendliche Weite des Himmels“ eine überzeugende Balance. Hinzu kommen teils sensationelle, teils schlicht und ergreifend tragische Anekdoten aus Gegenwart und Vergangenheit, vor denen wohl auch der größte Fan der heimischen Couch nur Respekt bekunden kann. Der Film atmet den Entdecker-Geist seiner Figuren, was auf die Dauer ausgesprochen ansteckend ist. Gepaart mit dem Blick hinter die Kulissen ist hier sicherlich ein ungewöhnliches Filmerlebnis entstanden, das auch abseits des reinen Popcorn-Kinos für die große Leinwand gemacht ist.

Selten konnte man so deutlich wie bei „Die unendliche Weite des Himmels“ sagen, dass die Macher für die Umsetzung des Films Haut und Haare riskiert haben. Selbst wenn 100 Minuten Laufzeit für eine Doku rund um eine „Special Interest“-Thematik wie die Bergsteigerei auf den ersten Blick sehr viel erscheinen, verdienen sich die Macher mit spürbarem Herzblut, das in jedem der streckenweise atemberaubenden Bilder steckt, zu jeder Zeit die volle Aufmerksamkeit des Publikums.

4 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 30.09.2022 digital erhältlich.


Quelle: DCM, YouTube

Die unendliche Weite des Himmels

Originaltitel:The Sanctity of Space
Regie:Renan Ozturk, Freddie Wilkinson
Darsteller:Renan Ozturk, Freddie Wilkinson, Zack Smith
Genre:Dokumentation
Produktionsland/-jahr:USA, 2022
Verleih:DCM
Länge:96 Minuten
FSK:ab 6 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von DCM

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 29.09.2022
Review: Die unendliche Weite des Himmels

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