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Review: Der Fluch – The Grudge 1&2 (Mediabook)

Der Fluch – The Grudge

Das Mediabook mit beiden Teilen “Der Fluch – The Grudge” (© 2021 Justbridge Entertainment)

Inhalt: Die Altenpflegerin Karen (Sarah Michelle Gellar) ist gerade mit ihrem Freund Doug (Jason Behr) nach Tokio gezogen. Als Vertretung einer Kollegin wird sie zum Haus einer alten Dame (Grace Zabriskie, „Twin Peaks“) gerufen. Vom ersten Moment merkt sie, dass etwas nicht stimmt. Kurz nachdem sie im Schrank einen kleinen Jungen (Yuya Ozeki) entdeckt, überschlagen sich auf grausame Weise die Ereignisse. Danach wird sie von grausigen Erscheinungen gequält. Nach etwas Recherche kommt sie zu der Erkenntnis, dass auf dem Haus ein Fluch lastet: Jeder, der diesen Ort betritt, findet ein brutales Ende. Ihr bleibt nicht viel Zeit, ihr eigenes Leben zu retten.

Kritik: Im Jahr 2002 gelang Gore Verbinski mit „The Ring“ das ebenso erfolgreiche wie gelungene Remake eines gleichnamigen Horrorfilms aus Japan. Das war der Startschuss für eine ganze Masse von Hollywood-Neuauflagen japanischer Genrekost. Für den 2004er „Der Fluch – The Grudge“ sicherten sich die Macher die Dienste von Takashi Shimizu, der bereits die Originalreihe „Ju-on“ verantwortet hatte. Auch wenn der Film nicht ganz an das bösere Original herankommt, ist „Der Fluch“ einschließlich seines fiesen Sounddesigns ein geschickt inszenierter, atmosphärischer Grusler, der in seinen besten Momenten für Gänsehaut sorgt.

Karens neuer Job hat es in sich (© 2004 Constantin Film)

Neben der grauenerregenden Monstergestalt Kayoko (Takako Fuyi) kann sich „Der Fluch“ auf seine gute Hauptdarstellerin Sarah Michelle Gellar verlassen, die kurz nach dem Ende von „Buffy“ ihren Starstatus auch auf der großen Leinwand festigen wollte. Als sensible Krankenpflegerin, die aufgrund der surrealen Ereignisse über sich hinauswachsen muss, hält sie das etwas sprunghafte Geschehen zusammen. Unterstützt von Nebendarstellern wie Bill Pullman („The Sinner“), Clea DuVall („Love Me Like You Do – Aus Schicksal wird Liebe“) und Ted Raimi („Tanz der Teufel 2“) wird hier ordentliche Qualität geboten. Selbst wenn „Der Fluch – The Grudge“ sicher nicht als innovativster Genrebeitrag in die Geschichte eingeht, bleibt hier stimmiger und überraschend effektiver Grusel-Horror, der sicherlich zu den besseren Beiträgen dieser Phase zählt.

3,5 von 5 Punkten

 

Der Fluch – The Grudge 2

Die Schülerinnen hätten sich besser eine andere Freizeitbeschäftigung gesucht (© 2006 Constantin Film)

Inhalt: Im Krankenhaus in Tokio glaubt niemand Karen (Sarah Michelle Gellar), dass sie das ominöse Fluch-Haus aus guten Absichten in Brand gesteckt hat und sich jetzt vor bösen Kräften schützen muss. Um sie zu unterstützen, reist ihre Schwester Aubrey (Amber Tamblyn) in die japanische Metropole. Auch sie macht bald unliebsame Bekanntschaft mit dem düsteren Fluch. Die Schülerin Allison (Arielle Kebbel, „Fifty Shades of Grey 3 – Befreite Lust“) und die Familie der jungen Lacey (Sarah Roemer, „The Event“) müssen sich ebenfalls mit der rätselhaften Erscheinung von Kayoko (Takako Fuyi) auseinandersetzen.

Kritik: Da das erste Remake von „Der Fluch“ ziemlich gut funktionierte, durfte Takashi Shimizu 2006 auch gleich „The Grudge 2“ nachlegen. Nachdem der erste Teil stellenweise wirklich knackigen Grusel bot, geht es hier doch noch etwas braver zur Sache. Hier taucht man in drei parallel erzählten Geschichten noch tiefer in die Mythologie von Kayoko und dem Fluch ein. Das ist sicherlich nicht missglückt und größtenteils sauber erzählt – wirklich spannend oder schockierend ist dieses Sequel aber nicht.

Nachdem Sarah Michelle Gellar hier nur noch eine kleine Rolle einnahm, musste ihre Last auf mehreren Schultern verteilt werden: Amber Tamblyn darf als Schwester mit dem Journalisten Eason (Edison Chen) ermitteln. Arielle Kebbel und Teresa Palmer machen als zu neugierige Schülerinnen ein paar wenig erfreuliche Erfahrungen. Matthew Knight, Sarah Roemer, Christopher Cousins und Jennifer Beals müssen herausfinden, dass sie besser in eine andere Wohnung gezogen wären. Selbst wenn das Gezeigte immer recht gefällig bleibt, ist „Der Fluch – The Grudge 2“ zu zahm und generisch, um mehr als harmloses Horror-Fastfood darzustellen.

2,5 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 19.11.2021 im Blu-ray-Mediabook erhältlich.

 

Der kleine Toshio ist nicht so putzig wie er wirkt (© 2006 Constantin Film)

Bild: Optisch merkt man beiden Filmen das etwas fortgeschrittene Alter an. Die Aufnahmen sind sehr trist und etwas weich. Schärfe und Detaildarstellung sind eher mittelprächtig. Die zurückgenommene Farbpalette passt zum Geschehen. Auch das – gerade in Teil 1 – sehr deutliche Rauschen geht mit dem finsteren Ton der Geschichte konform – versprüht aber natürlich keinen großen HD-Glanz.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS 5.1-Ton sind zwar nicht auf dem modernsten Stand der Technik, fangen aber die fiese Gruselatmosphäre gut ein. Gerade wenn Kayoko röchelt und quietscht, kommt die Anlage sehr weitreichend zum Einsatz. Ähnliches gilt auch bei den eher handelsüblichen Jumpscares. Ansonsten binden Hintergrundgeräusche und Score nur gelegentlich die äußeren Boxen mit ein. Die Dialogwiedergabe ist dafür bei beiden Filmen immer klar priorisiert und verständlich.

3,5 von 5 Punkten

Extras: In dem gewohnt stabilen Mediabook gibt es ein 20-Seiten-Booklet mit Filmbildern und Texten von Christoph N. Kellerbach. Der erste Teil wird durch den Director’s Cut des Films (98 Minuten – Englisch mit Untertiteln), eine „Blick hinter die Kulissen“-B-Roll (19 Minuten) und einen Interview-Clip (13 Minuten) komplettiert. Teil 2 hat als Bonus ein paar entfernte Szenen (13 Minuten) und die Featurettes „Die Entwicklung der Geschichte (12 Minuten), „Die Arbeit mit T. Shimizu“ (13 Minuten), „Die Darstellung der Grudge-Wesen“ (10 Minuten) sowie „Die Soundeffekte“ (7 Minuten) beiliegen. Die Bonusmaterialien liegen alle in SD und (abgesehen vom Director’s Cut) ohne deutsche Untertitel vor.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Trailer Fundgrube, YouTube

Der Fluch - The Grudge 1-2

Originaltitel:The Grudge 1-2
Regie:Takashi Shimizu
Darsteller:Sarah Michelle Gellar, Bill Pullman, Jennifer BealsAmber Tamblyn
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2004-2006
Verleih:Justbridge Entertainment
Länge:88 Minuten (Teil 1)
98 Minuten (Teil 2)
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Justbridge Entertainment

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 22.11.2021
Review: Der Fluch – The Grudge 1&2 (Mediabook)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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