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Review: Planet der Affen – Survival (Kino)

Das Hauptplakat von “Planet der Affen – Survival” (© 20th Century Fox)

Inhalt: Nachdem Koba (Toby Kebbell, „Ben Hur“) die Festung der Menschen angegriffen hatte, herrscht ein dauerhafter Krieg zwischen Menschen und Affen. Caesar (Andy Serkis, „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“) geht es hauptsächlich darum, sein Volk am Leben zu erhalten. Doch trotz aller Bemühungen um einen Waffenstillstand kennt sein Gegenüber, ein vollkommen skrupelloser Colonel (Woody Harrelson, „Das Duell“), keine Gnade. Als ein Verräter auf Seiten der Affen das wichtigste Versteck preisgibt, geraten Caesar und seine Familie in einen blutigen Hinterhalt. Während die anderen Affen nach einem neuen Unterschlupf suchen, sinnt Caesar nach Rache und macht sich mit einem kleinen Team auf, um den Colonel zu töten. Furchterregend unterlegen stellen sich die Affen einem mehr als beschwerlichen Kampf, dessen Ausgang über die Zukunft beider Rassen entscheiden wird.

 

Kritik: Als vor einigen Jahren die Ankündigung kam, dass die Vorgeschichte des 1968er-Klassikers „Planet der Affen“ mit mindestens drei Filmen in die Kinos kommen soll, herrschte doch eher Argwohn vor. Allein schon wegen des schwachen Remakes von Tim Burton waren diese Sorgen sicher nicht von der Hand zu weisen. Als dann aber 2011 „Planet der Affen: Prevolution“ von Rupert Wyatt erschien, waren die Sorgen wie weggewischt: Der Film machte sein eigenes Ding, war ausgesprochen spannend, clever und sah unglaublich gut aus. Für den zweiten Teil „Planet der Affen: Revolution“ übernahm dann Matt Reeves die Regie und zeigte einen noch düstereren, härteren und auch ein wenig stärkeren Film. Der Kampf zwischen Mensch und Affe war zu modernem, technisch genialen und bärenstarken Blockbusterkino geworden. Gerade die Entscheidung, die Filme aus der Sicht des Affen Caesar zu erzählen und die menschliche Besetzung nach jedem Film auszutauschen, entpuppte sich hierbei als Volltreffer. Nun war es wieder an Matt Reeves, diese Trilogie zu einem würdigen Ende zu führen.

Die kleine Nova wird zu einer wichtigen Weggefährtin für Caesar (© 20th Century Fox)

Tatsächlich steigert er das gewaltige Niveau seiner Vorgänger noch einmal. Schon bei einer großartigen Schlacht zu Beginn zeigt Reeves nahezu perfektes Kino. Fesselnd und hart nimmt der Film sein Publikum in Beschlag und lässt es in den kommenden 140 Minuten nicht mehr los. Visuell wirkt der Film sogar noch ein wenig eindrucksvoller wie seine Vorgänger, weswegen es schon beinahe absurd wäre, sollte der Spezialeffekte-Oscar nicht hier landen. Selbst die Nutzung des (vorher so überflüssigen) 3D wurde hier deutlich verbessert und wertet einige Sequenzen merklich auf. Wer sich aber auf leichtverdauliche Popcorn-Unterhaltung einstellt, wird hier nicht glücklich werden. Reeves erzählt eine extrem intensive, stellenweise verstörende Geschichte, die eher an „Apocalypse Now“, „Der Pianist“ und „Schindlers Liste“ erinnert, als es mit dem Marvel-Universum aufnehmen zu wollen. Es entwickelt sich eine tolle Geschichte, die nahezu nichts falsch macht und dabei noch einige komplexe Fäden zusammenlaufen lässt. Obwohl gegen Ende ein bis zwei Entwicklungen ein wenig konstruiert wirken, wird hier Storytelling auf unglaublich hohem Level geboten.

Der Colonel möchte Caesar und sein Volk vernichten (© 20th Century Fox)

Wahrscheinlich wird in der kommenden Preissaison wieder einmal eine Diskussion ausbrechen, ob Motion Capture-Schauspieler für den Oscar nominiert werden dürfen. Der Grund dafür wird (wieder einmal) Andy Serkis heißen. Nach bislang schon grandiosen Vorstellungen ist er in diesem dritten Film als Caesar schlicht und ergreifend faszinierend. Wie vielseitig, emotional, charismatisch und präsent er dem Anführer der Affen Leben einhaucht, ist große Schauspielkunst. Nicht ganz zufällig erinnert der von Woody Harrelson verkörperte Antagonist an Colonel Kurtz (Marlon Brando) aus dem oben erwähnten „Apocalypse Now“. Doch statt es einfach hierbei zu belassen, bekommt auch seine Figur genug Tiefgang und Hintergrundgeschichte, um seine Taten komplett nachvollziehbar zu machen. Steve Zahn („Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück“) darf als Bad Ape den Comic Relief geben, was ihm – obwohl die Figur vollkommen konträr zum eigentlichen Ton des Filmes ist – auch ausnahmslos gut gelingt.

„Planet der Affen: Survival“ ist zweifelsohne einer der besten Filme, die das Big Budget-Kino seit langem hervorgebracht hat. Hierbei sind es nicht nur die überragenden Effekte und der abermals brillante Auftritt von Andy Serkis, die im Gedächtnis bleiben. Matt Reeves nutzt die Möglichkeiten der Geschichte, um einen herausragenden Kriegsfilm zu zeigen, der – mit wenigen Worten und der Sichtweise der Affen – Werte wie Moral und Menschlichkeit ins Zentrum rückt und so zu einem intensiven und beeindruckenden Erlebnis wird.

5 von 5 Punkten


Quelle: Fox Deutschland, Leinwandreporter TV, YouTube

Planet der Affen: Survival

Originaltitel:War for the Planet of the Apes
Regie:Matt Reeves
Darsteller:Andy Serkis, Woody Harrelson, Toby Kebbell, Steve Zahn
Genre:Kriegsfilm, Action, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:20th Century Fox
Länge: 140 MinutenFSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 03.08.2017
Facebook-Seite: Planet der Affen: Survival

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Fox Deutschland

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 02.07.2017
Review: Planet der Affen – Survival (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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