Review: Baywatch (Kino)

Das Plakat zu "Baywatch" (© Paramount Pictures Germany)

Das Plakat zu “Baywatch” (© Paramount Pictures Germany)

Inhalt: Wenn es an diesem Strand in Malibu Schwierigkeiten gibt, ist Rettung nicht weit: Teamleiter Mitch Buchannon (Dwayne Johnson, „Fast & Furious 8“) und die anderen Rettungsschwimmer C.J. (Kelly Rohrbach) und Stephanie (Ilfenesh Hadera) behalten immer die Nerven und haben schon zahlreichen Badeurlaubern so das Leben gerettet. Da ihr Team zuletzt ein wenig ausgedünnt wurde, suchen sie händeringend nach Verstärkungen. In einem Auswahlverfahren finden sie die ehrgeizige Summer (Alexandra Daddario, „Bereavement – In den Händen des Bösen“) und den übergewichtigen, dafür um so engagierteren Ronnie (John Bass, „The Runaround – Die Nachtschwärmer“). Dazu drückt ihnen die Verwaltung noch prominente Unterstützung aufs Auge, mit der Mitch so gar nichts anfangen kann: Der Schwimm-Olympiasieger und Lebemann Matt Brody (Zac Efron, „Bad Neighbors 2“) hat so einige falsche Abbiegungen genommen. Jetzt soll Mitch dafür sorgen, aus Matt einen ernstzunehmenden Rettungsschwimmer zu machen. Doch schon bald muss diese wild zusammengewürfelte Truppe eng zusammenhalten, da sich am Strand merkwürdige Dinge ereignen. Da die Polizei ratlos scheint, ermitteln Buchannon und sein Team auf eigene Faust.

 

Kritik: Sie gehören zu den 90er-Jahren wie sonst kaum etwas im Fernsehen: In „Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu“ retteten David Hasselhoff, Pamela Anderson und andere durchtrainierte Menschen in knapper Badekleidung zwischen 1989 und 2001 zahllose Leben. Die Idee, die stellenweise schon ziemlich obskure und liebenswert alberne Serie auf der großen Leinwand wieder aufleben zu lassen, wirkte zunächst merkwürdig. Auch die gnadenlos überdrehten Trailer ließen die Zuschauer rätseln, ob das Experiment funktioniert, oder zum Desaster wird. Die herrliche Einleitungsszene, die von der vielleicht amüsantesten Titeleinblendung des Kinojahres gekrönt wird, sorgt für Erleichterung. Tatsächlich treffen in der Folge ebenfalls viele Gags, auch wenn der oft bemühte Fäkal-Humor sicherlich nicht nur Fans finden wird. Dafür sind die selbstreferenziellen Momente, in denen sich über den etwas zu großen Einsatzbereich der Rettungsschwimmer und Zeitlupen lustig gemacht wird, ausgesprochen witzig. Die Grundstory rund um eine Drogenverschwörung ist natürlich verzichtbar, dient aber auch nur als Aufhänger für den von Seth Gordon („Kill the Boss“) ordentlich inszenierten Klamauk.

Mitch, Stephanie und C.J. sorgen für Recht und Ordnung (© Paramount Pictures Germany)

Mitch, Stephanie und C.J. sorgen für Recht und Ordnung (© Paramount Pictures Germany)

Natürlich war auch hier eine gehobene Prämisse, Darsteller zu finden, die in Bademode gut aussehen. Diese Aufgabe wurde erfüllt und dabei konnten die Macher tatsächlich noch Darsteller besetzen, die wissen, wie man Comedy macht. Dwayne Johnson gibt als Mitch Buchannon den etwas zu sehr getriebenen Hardliner, der die Welt im Alleingang retten möchte. Seine Streitereien mit Zac Efron – insbesondere ein Running Gag rund um kreative Spitznamen – sind eines der beständigen Zugpferde des Filmes. Auch Alexandra Daddario liefert in ihrer Rolle und punktet mit Charme und stellenweise auch komödiantischem Timing. Die große Unbekannte in der Besetzung war Kelly Rohrbach, die immerhin den Anderson-Part C.J. Parker weiterführen durfte. Mit Sexappeal, Augenzwinkern und Ausstrahlung entwickelt sie sich zur großen Entdeckung des Films. Jon Bass darf den dicken Blödel geben, muss dafür manchmal die Peinlichkeitsgrenze überschreiten, produziert aber auch ein paar Lacher. Die Inderin Priyanka Chopra bleibt in der Rolle der skrupellosen Victoria komplett austauschbar, was aber eher am Skript als an ihr liegt. Dazu gibt es noch ein paar Cameos für die Stars von damals, die mehr (Hasselhoff) oder weniger (Anderson) gelungen sind.

Tatsächlich schafft es diese – gefühlt überflüssige – Neuauflage von „Baywatch“, positiv zu überraschen. Auch wenn die Story flach bleibt und einige Gags deutlich südlich der Gürtellinie versanden, bekommen die Zuschauer einen Film geboten, der genau weiß, was er ist und mit selbstreferenziellem Spaß, schön überdrehtem Blödsinn und gut gelaunten Darstellern für Kurzweil sorgt.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Paramount Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube

Baywatch

Originaltitel:Baywatch
Regie:Seth Gordon
Darsteller:Dwayne Johnson, Zac Efron, Alexandra Daddario, Priyanka Chopra, Jon Bass, Kelly Rohrbach
Genre:Komödie, Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Paramount Pictures Germany
Länge: 104 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 01.06.2017
Facebook-Seite:Baywatch

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 22.05.2017
Review: Baywatch (Kino)

Leave A Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir setzen Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. („Google“) ein. Google verwendet Cookies. Wir setzen Google Analytics nur mit aktivierter IP-Anonymisierung ein.  Mehr Informationen zur Verwendung von Google Analytics finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Diese pseudonymisiert erhobenen Daten helfen uns, ein besser auf das Leser-Interesse abgestimmtes Programm anzubieten. Hier klicken um dich auszutragen.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner