Inhalt: Seit vielen Jahren herrscht Frieden im Tierreich. Nach dem ewigen Überlebenskampf wohnen inzwischen Raubtiere und harmlose Pflanzenfresser Tür an Tür. Hase Judy Hopps hat als Tochter von Karotten-Farmern schon seit ihrer Kindheit davon geträumt, der erste Polizist ihrer Art zu werden. Trotz aller Widerstände setzt sich Judy durch und bekommt als Jahrgangsbeste sogar einen Job in der Hauptstadt Zootropolis. All die Vorfreude wird ihr aber schon bald wieder von Chief Bogo genommen, der sie nur als Politesse einsetzen will. Eher zufällig stößt sie auf einen Vermissten-Fall, in dem sie sich beweisen darf. Unterstützt von dem windigen Fuchs Nick Wilde, der Judy einen gewaltigen Gefallen schuldet, macht sie sich an die Ermittlungen. So stößt das ungleiche Duo auf eine finstere Verschwörung, die ihre Kreise bis in die höchsten Reihen zieht.
Kritik: In der letzten Zeit hat der internationale Animations-Film einen erstaunlich positiven Weg genommen. Handwerklich immer makelloser, beeindrucken die Filme vor allem damit, dass sie auf unterschiedliche Art für Kinder und Erwachsene funktionieren. Ein Highlight war im vergangenen Jahr sicherlich das Pixar-Meisterwerk „Alles steht Kopf“, das Kinogänger auf der ganzen Welt begeisterte. Nicht sehr weit dahinter reiht sich „Zoomania“ von Byron Howard und Rich Moore ein. Das ebenso putzige wie clevere Universum des Filmes rund um die vermenschlichten Tiere nimmt das Publikum vom ersten Moment an komplett in Beschlag. Eine originelle Theater-Aufführung, die über die Entstehung der Gesellschaft berichtet, zeigt, wie witzig Exposition sein kann. Die intelligent charakterisierten Figuren sind fast ausnahmslos charmant, spaßig und auf ihre eigene Art sympathisch. Hier wird geschickt mit Klischees gespielt und dennoch immer mehrdimensionale Charaktere erschaffen.
Dazu entsteht ein durchaus spannender Krimi-Plot, der beweist, dass es immer noch richtig sehenswerte Buddy-Movies geben kann. Die Kombination der idealistischen Häsin mit dem schlitzohrigen Fuchs ist absolut großartig. Der unaufdringliche Aufruf zu mehr Toleranz, der durchweg im Subtext zu finden ist, trifft natürlich im Moment den Zeitgeist wie schon lange nicht mehr. Dabei ist es aber angenehm, dass die Macher ihre Botschaft nie mit dem erhobenen Zeigefinger transportieren. Für das ältere Publikum gibt es liebevolle Anspielungen an „Der Pate“, „Breaking Bad“ und vieles mehr. Außerdem existieren noch ein paar Nebenfiguren, die das Eintrittsgeld alleine schon wert sind. Besonders hervorstechend ist das äußerst gemütliche Faultier Flash, das Judy an den Rand der Verzweiflung und das Publikum zu Lach-Tränen bringt. Es wäre gar nicht einmal verwunderlich, wenn Flash sich einen eigenen Spin-Off-Film verdienen würde.
Mit „Zoomania“ ist Disney erneut ein absoluter Volltreffer gelungen. Fantastisch animiert, gut geschrieben und mit tollen Dialogen ist der Film auf mehreren Ebenen funktionstüchtig und schafft es, witzig, nachdenklich, unterhaltsam und intelligent zu sein. Wer noch ein Beispiel braucht, dass Animationskino längst nicht nur für Kinder gedacht ist, wird bei diesem tollen Film fündig.
4,5 von 5 Punkten
Quelle: Walt Disney Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Zoomania
Originaltitel: | Zootopia |
Regie: | Byron Howard, Rich Moore |
Sprecher: | Idris Elba, Ginnifer Goodwin, Jason Bateman, J.K. Simmons |
Genre: | Animation |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Walt Disney Studios Motion Pictures Germany |
Länge: 108 Minuten | FSK: ab 6 Jahren |
Kinostart: | 03.03.2016 |