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Review: Inferno (Kino)

Das Kino-Plakat von “Inferno” (© Sony Pictures Germany)

Inhalt: Bertrand Zobrist (Ben Foster, „Warcraft – The Beginning“) ist Multimilliardär, Wissenschaftler und ein extrem guter Redner. Er macht sich gewaltige Sorgen über die Überbevölkerung und ihren Folgen und entschließt sich deshalb dazu, für eine Ausdünnung der Menschheit zu sorgen. Er will eine Seuche freisetzen und somit Milliarden Menschen töten. Genau zu dieser Zeit erwacht Professor Robert Langdon (Tom Hanks, „Bridge of Spies – Der Unterhändler“) in einem Krankenhaus in Florenz. Er weiß weder, wie er sich die Verletzungen zugezogen hat, noch, wie er überhaupt nach Florenz gekommen ist. Seine behandelnde Ärztin Sienna Brooks (Felicity Jones, „Die Entdeckung der Unendlichkeit“) will ihm helfen, sein Gedächtnis zu rekonstruieren. Schon bald stoßen die beiden auf eine Spur, die Langdon und Zobrist verbindet. Sie versuchen, den versteckten Virus aufzuspüren und unschädlich zu machen. Dabei kreuzen sich die Wege mit Männern wie dem WHO-Ermittler Bouchard (Omar Sy, „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“) und dem Unternehmer Sims (Irrfan Khan, „Jurassic World“). Sie wissen aber nicht, wem sie trauen können. Unter enormem Zeitdruck beginnt ein Rennen durch ganz Europa, dessen Ausgang die Menschheit für immer verändern wird.

 

Kritik: Die Mystery-Romane von Dan Brown rund um Professor Robert Langdon werden inzwischen schon fast traditionell zu Bestsellern. Die ersten beiden Teile „The Da Vinci Code – Sakrileg“ (2006) und „Illuminati“ (2009) wurden bereits von Regisseur Ron Howard mit Tom Hanks in der Hauptrolle in die Kinos gebracht. „Inferno“ ist nun ein weiterer Roman der Reihe, der es auf die große Leinwand geschafft hat. Natürlich funktioniert auch hier wieder alles nach dem bekannten Schema des Autors: Es gibt wieder eine mit historischen Elementen und Verschwörungstheorien angereicherte Schnitzeljagd. Daraus entsteht auch schon das erste Problem mit der Glaubwürdigkeit. Während es in den ersten Verfilmungen Jahrhunderte alte Spuren zu verfolgen gab, hinterlässt hier der Milliarden-schwere Terrorist aus unerfindlichen Gründen immer wieder Brotkrumen. Auch ansonsten ist das Geschehen ausgesprochen schematisch und passt logisch nicht immer zusammen. Die Zufälligkeiten, mit denen der Plot immer wieder vorangetrieben wird, sind dann doch auf eine enorme Bequemlichkeit beim schreiben des Skripts zurückzuführen.

Robert und Sienna haben die zukunft der Menschheit in der Hand (© Sony Pictures Germany)

Es sind auch wieder eine ganze Reihe von Plot-Twists zu bewundern, die aber nicht immer so clever sind, wie sie gerne wären. Auch das Verhalten einiger Charaktere ist diesbezüglich nicht wirklich konsistent. Wer über all diese Schwächen hinweg sehen kann, die die Handlung immer mal wieder aus der Bahn werfen, kriegt zumindest einigermaßen unterhaltsames Fastfood-Kino geboten. Temporeich, aber dennoch nicht kurzweilig, entwickelt sich alles bis zu einem Finale, das einen anderen (und nicht ganz so überzeugenden) Weg wie im Roman wählt. Tom Hanks liefert den gewohnten Standard, ohne an seine Leistungsgrenzen gehen zu müssen. Bei den Actionszenen, in die er verwickelt wird, ist relativ deutlich, dass er dort nicht im Metier ist. Felicity Jones zeigt ebenfalls eine solide Vorstellung, muss aber auch nicht auf ihr oberstes Niveau zugreifen. Andere gute Schauspieler wie Omar Sy und Ben Foster werden fast gar nicht gefordert. Die deutlich interessanteste Figur wird von Irrfan Khan gespielt, der als ironischer, gerne einmal rabiater Mr. Sims fast alle guten Momente für sich beanspruchen kann.

Sicherlich hat „Inferno“ immer noch genug Klasse, um nicht als wirkliche Enttäuschung zu gelten. Dennoch ist das Drehbuch ausgesprochen holprig und das gesamte Szenario viel zu holzschnittartig erzählt, um den eigenen Ansprüchen als intelligente Mystery-Unterhaltung gerecht zu werden.

2,5 von 5 Punkten


Quelle: Sony Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube

Inferno

Originaltitel:Inferno
Regie:Ron Howard
Darsteller:Tom Hanks, Felicity Jones, Omar Sy
Genre:Mystery, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Sony Pictures Germany
Länge: 122 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 13.10.2016
Homepage:Inferno

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 11.10.2016
Review: Inferno (Kino)

Thomas

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