Inhalt: Da es in der letzten Zeit eine Reihe von Entführungen gab, wurde das jährliche Straßenfest in einer Kleinstadt abgesagt. Die Brüder Killian (J. Michael Trautman) und Crawford (Daniel Fredrick) wollen sich aber nicht davon abhalten lassen, ihre Feuerwerkskörper abzubrennen, weswegen sie sich mit ein paar Klassenkameraden im nahe gelegenen Wald verabreden. Doch statt ihrer Freunde entdecken die beiden ein Baumhaus, in dem sich Elizabeth (Dana Melanie) versteckt, die seit einigen Tagen vermisst wird. Sie erzählt von den gefährlichen Männern, die ihren kleinen Bruder und sie verschleppt hatten. Ihr war die Flucht gelungen, sie konnte aber aufgrund einer Fußverletzung keine Hilfe holen. Aus diesem Grund macht sich Crawford auf den Weg ins Dorf, während Killian mit Elizabeth im Versteck wartet. Doch das Baumhaus bleibt nicht lange sicher, da ein paar äußerst finstere Gestalten schon bald in der Nähe sind.
Kritik: Der englische Regisseur Michael G. Bartlett zeigte in seinen bisherigen Filmen „The Zombie Diaries“, „The Zombie Diaries 2“ und „The Paranormal Diaries“ weder im Genre noch im Titel besonderen Varianten-Reichtum. Zumindest die Tagebücher wurden bei seinem vierten Film aus dem Repertoire entfernt. Zur Eröffnung zeigt Bartlett eine starke und spannende Szene, in der Elizabeth von unbekannten Eindringlingen überrascht wird. Danach werden erst einmal bekannte Muster eingeschlagen: Der zurückhaltende Killian wird vom Schulfiesling gemobbt und Crawford springt ihm zur Seite. Nur aus diesem Grund ist Killian bereit, mit in den Wald zu kommen, um in der Nacht ein paar Feuerwerksraketen zu starten (ja, die Idee ist exakt so albern, wie sie sich anhört). Im Wald wird dann die Atmosphäre von dem recht offensichtlichen, etwas überzogenen Soundtrack gesteuert. Dabei will das Setting – Jugendliche auf engem Raum von unbekannter Macht umzingelt – nur in Maßen zünden.
Bartlett nimmt sich relativ viel Zeit, um seine Figuren aufzubauen. Dabei geht er vor allem auf Killians familiäre Probleme ein. Das funktioniert als solides Drama, eignet sich aber nur in Maßen zum Spannungsaufbau. Im Gegenzug sind die gezeigten Szenen zu plakativ, um für wirklichen Tiefgang zu sorgen. Inwiefern das tempoarme Geschehen nicht jugendfrei ist, dürften sich schon einige Zuschauer fragen.
Erst in den letzten 30 Minuten legt der Film dann betreffend Action und Gewalt deutlich zu. Dabei wählt der Regisseur einen anderen, zunächst realistischeren Ansatz, als es bei ähnlich gelagerten Genre-Vertretern wie „Wrong Turn“ der Fall war. Während einiger recht drastischer Momente verliert er aber auch das Ziel, die interne Logik und die glaubhaften Verhaltensmuster der Figuren sichtbar aus den Augen. Das gipfelt in einem Finale, das vor „Over the Top“-Pathos nur so strotzt und so gar nicht zu dem bis dahin gezeigten passen möchte. Schauspielerisch ist der Film passabel. Gerade die beiden Hauptdarsteller Dana Melanie und J. Michael Trautman machen ihre Sache ordentlich, ohne jetzt wirklich nachhaltig zu glänzen.
Es ist lobenswert, dass Michael G. Bartlett zumindest zeitweise ein paar andere Ansätze ans Genre ausprobiert. Leider verfällt er immer wieder in bekannte Muster (Beispiel: Score) und hat keinen klar definierbaren Ton, weswegen „Das Baumhaus – Betreten verboten!“ ein nicht sonderlich homogenes und nur selten spannendes Gebilde bleibt.
Der Film ist ab dem 14.04.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Auch optisch ist der Film durchwachsen. In den hellen Szenen wird ein sattes, scharfes und detailreiches Bild geboten. So sehen beispielsweise die Panoramaaufnahmen des Waldes sehr gut aus. In den Nacht-Sequenzen ist das Bild deutlich unruhiger und leidet vor allem unter den weichen Kontrasten. Außerdem nimmt das Rauschen merklich zu. Die Farben sind meistens in Blau-Grau oder Braun-Tönen gehalten, sehen aber ordentlich aus. Weitere große Auffälligkeiten gibt es hier nicht.
3 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind ebenfalls recht unspektakulär ausgefallen. Im Vordergrund stehen ganz klar die gut verständlichen Dialoge. Beim Score und ein paar Geräuschen außerhalb des Baumhauses gibt es etwas räumliche Aktivität. Dabei ist der Einsatz der äußeren Boxen aber ziemlich zurückgenommen und es bleibt das Gefühl, dass hier nicht das optimale Ergebnis erzielt wurde.
3 von 5 Punkten
Extras: Neben dem Musik-Video „Shadows“ von Shangrala liegen nur noch ein paar Trailer als Bonus bei.
1,5 von 5 Punkten
Gesamt: 2 von 5 Punkten
Quelle: Tiberius Film, Leinwandreporter TV,YouTube
Das Baumhaus - Betreten Verboten!
Originaltitel: | Treehouse |
Regie: | Michael G. Bartlett |
Darsteller: | Dana Melanie, J. Michael Trautmann, Clint James |
Genre: | Horror, Thriller, Mystery |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | Tiberius Film |
Länge: | 100 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |