Review: Mission Impossible – Phantom Protokoll (Kino)

Mission Impossible – Phantom Protokoll Bildquelle: Paramount Pictures

Inhalt: Gerade aus einem russischen Gefängnis befreit, muss Geheimagent Ethan Hunt (Tom Cruise) seine bislang brisanteste Mission lösen: er und sein Team werden für einen Bombenanschlag auf den Kreml verantwortlich gemacht, der den Frieden zwischen Russland und den USA gefährdet. Der US-Präsident aktiviert daraufhin das „Phantom Protokoll“, was dafür sorgt, dass die komplette Existenz der „Impossible Missions Force“ fortan verleugnet wird. Gebrandmarkt als Terroristen und ohne Schutz der Regierung jagt Hunt gemeinsam mit Agentin Jane Carter (Paula Patton, Clair aus „Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit“), Techniker Benji Dunn (Simon Pegg, Titelheld aus „Shaun of the Dead“) und Analyst William Brandt (Jeremy Renner, James Coughlin aus „The Town“) die wahren Täter um den geheimnisvollen Terroristen Kurt Hendricks (Michael Nyquist, Mikael Blomkvist aus der „Millenium“-Trilogie). Dabei führt sie ihr Weg von Prag nach Moskau über Dubai nach Indien.

Kritik: Nach fünf Jahren Pause kehrt Tom Cruise als Geheimagent Ethan Hunt auf die Leinwand zurück. Dabei wird er erstmals als Teamleiter statt als Einzelkämpfer gefordert. Regie bei der vierten unmöglichen Mission führte der zweifache Oscar-Preisträger und Animationsgenie Brad Bird („Ratatouille“) in seinem Realfilm-Debüt. Wie erwartet wird den Zuschauern rasante Action an spektakulären Schauplätzen mit einer ordentlichen Prise Humor und prominenter Besetzung geliefert. Während des Films wird einem neben dem explodierenden Kreml beispielsweise Free Climbing mit Tom Cruise am Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt geboten. Leider fehlt bei den vielen bombastischen Details ein roter Faden der das Ganze zusammen hält. Das Drehbuch der Serienautoren Josh Appelbaum und Andre Nemec („Alias – Die Agentin“) ist doch sehr löchrig und scheint eher eine Aneinanderreihung von Szenen an verschiedenen Schauplätzen zu sein, als eine zusammenhängende Geschichte. Das sorgt dafür, dass der Zuschauer nie eine richtige Beziehung zu dem gebeutelten Team aufbaut.

Renner und Pegg top – Nyquist Totalflop

Bei der Besetzung des Films ist ein regelrechter Star-Auflauf zu bewundern. In der Hauptrolle bietet Tom Cruise mal wieder die solide coole Vorstellung, die wir von ihm schon aus den ersten drei Teilen gewohnt sind. Die schöne Paula Patton bildet als Jane Carter das optische Highlight dieses Actionthrillers. Dass sie wohl nicht für allzu tiefschürfende Charakterrollen geeignet ist, tut ihrer Leistung dabei keinen Abbruch. Eine Topleistung ist den Produzenten mit der Verpflichtung von Dauer-Oscar-Kandidat Jeremy Renner und dem britischen Kult-Komiker Simon Pegg gelungen. Simon Pegg bringt mehr als nur eine Prise Humor in den Film. Mit seiner außergewöhnlichen Mimik und seinem herausragenden Timing heitert er praktisch jede Szene etwas auf, ohne dabei unnatürlich oder gekünstelt zu wirken. Jeremy Renner ist schlicht und ergreifend ein Multitalent. Er wirkt wie immer etwas zwielichtig, da er die einzige Figur mit etwas Tiefgang und einer Vorgeschichte gewohnt doppelbödig porträtiert. Er überzeugt außerdem in den Action-Sequenzen und auch in den lustigen Szenen, in denen er die ideale Ergänzung zu Pegg bildet. Auch wenn Renner hier noch längst nicht sein volles Potenzial abruft, liefert er eine klasse Vorstellung.

Leider läuft die erste richtige Hollywood-Rolle von „Millenium“-Star Michael Nyquist bei weitem nicht so reibungslos. Konnte er in den Stieg Larson-Verfilmungen noch mit seiner stoischen Ruhe das ideale Gegengewicht zur punkigen Lisbeth Salander (Noomi Rapace) bilden, wirkt er als gefährlicher Terrorist einfach zu bieder und langweilig. In vielen Szenen erweckt er den Anschein, dass er von seinen eigenen Dialogen ermüdet wird. Daher ist er die große Enttäuschung des Films. Die junge Französin Léa Seydoux , die der Zuschauer vielleicht aus der Anfangssequenz von „Inglorious Basterds“ als Charlotte LaPadite kennt, kann dagegen in der Rolle der Auftragskillerin Sabin Moreaux trotz recht geringer Spielzeit, ihr Potenzial andeuten. Sie verkörpert die charmante aber unterkühlte Femme Fatale erschreckend glaubwürdig. Josh Holloway (James aus „Lost“), Tom Wilkinson (Father Moore aus „Der Exorzismus der Emily Rose“), Ving Rhames (Maresellus aus „Pulp Fiction“) und Michelle Monaghan („Source Code“) komplettieren in ihren Minirollen das Ensemble.

„Mission Impossible – Phantom Protokoll“ hat knallige, spektakuläre und witzige Momente. Trotz der positiven Aspekte dieses Actionthrillers ist die Story aber zu inhaltslos, um über 132 Minuten wirklich gute Unterhaltung zu bringen. Die ganze Geschichte wirkt eher wie ein hochglanzpolierter 80er Jahre Schwarzenegger-Streifen (und ich meine nicht „Terminator“ oder „Total Recall“). Das komische Talent von Simon Pegg, der immer herausstechende Jeremy Renner und einige sehr kreative Action-Sequenzen bewahren den Film allerdings davor, eine wirkliche Enttäuschung zu werden.
3 von 5 Punkten

Hier geht es zur offiziellen Homepage des Films

 

Quelle: deutschertrailer, YouTube

Verfasst von Anne.

Zuletzt geändert am 09.12.2011
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