Review: Blackout (Blu-ray)

Inhalt: Und plötzlich war es dunkel! An einem kalten Abend im Spätherbst fällt auf einmal in großen Teilen Europas der Strom aus. Telefonnetze, Schienenverkehr, Kühlung von Nahrungsmitteln, Betrieb von Krankenhäusern, Kraftwerken und anderer Infrastruktur – alles bricht plötzlich in sich zusammen. Frauke Michelsen (Marie Leuenberger, „Wer’s glaubt wird selig“), deren kleine Kinder nicht von einer Zugfahrt zum Vater (Barry Atsma, „Du sollst nicht lügen“) zurückkehren, muss sich neben privatem Horror dank ihres Jobs im Innenministeriums um die Organisation eines Krisenstabs kümmern. Der vorbestrafte IT-Experte Pierre Manzano (Moritz Bleibtreu, „Lommbock“) erkennt schnell ein Muster, das ihn von einem gezielten Anschlag ausgehen lässt. Dadurch gerät er aber nur selbst in Visier der Ermittler. Während Michelsen alles versucht, das Land am Laufen zu halten und ihre Kinder nach Hause zu bringen, muss sich ein von den Behörden gesuchter Manzano mit einer lange in Vergessenheit geratenen Vergangenheit auseinandersetzen, um den Tod vieler Menschen und weitere unwiederbringliche Schäden zu verhindern.

Kritik: Im Jahr 2012 gelang dem österreichischen Autor Marc Elsberg mit seinem Katastrophen-Szenario „Blackout – Morgen ist es zu spät“ ein riesiger Erfolg. 2021 – noch bevor man den besorgniserregenden Zeitgeist hinter Elsbergs Geschichte wirkliche spüren konnte – wurde der Roman für eine sechsteilige Thriller-Serie adaptiert. Selbst wenn man „Blackout“ das kleinere Format deutlich anmerkt, entwickelt sich hochspannende Genre-Unterhaltung, deren erschreckend greifbare Basis für zusätzliche Brisanz sorgt. Selbst wenn die Handlung den einen oder anderen Umweg zu viel nimmt, ist die unaufgeregt von Lancelot von Naso und Oliver Rihs in Szene gesetzte Mini-Serie nicht nur für Katastrophen-Junkies durchweg sehenswert.

Die Qualitäten von „Blackout“ hängen nicht zuletzt an der prominenten Besetzung. Moritz Bleibtreu zeigt sich als charismatische Dr.-Kimble-Variation in Hochform. Er trägt seinen Handlungsstrang ebenso wie die Deutsch-Schweizerin Marie Leuenberger, die als Mutter und Karrierefrau Michelsen gleich zwei Extremsituationen meistern muss. Eine prominente Nebenbesetzung, die von Routiniers wie Heiner Lauterbach, Herbert Knaup, Jessica Schwarz, Marc Hosemann und Stephan Kampwirth bis zu Senkrechtstartern wie Hannah Hoekstra, Lea van Acken, Lena Klenke und Ludwig Simon geht, rundet das Erscheinungsbild ab.

Am Ende ist „Blackout“ ein Thriller wie er sein sollte. Selbst wenn die „Suspension of Disbelief“ hier und da strapaziert wird, bleibt sauber und temporeich in Szene gesetztes, erstklassig gespieltes und mit einem sehr realen Kern geerdetes Unterhaltungs-Fernsehen, das nahezu auf ganzer Linie überzeugt.

Die Serie ist ab dem 10.02.2023 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

4 von 5 Punkten

Bild: Für eine TV-Produktion aus dem mittleren Preissegment ist die Bildqualität absolut zufriedenstellend. Schärfe und Detaildarstellung sind nie herausragend, aber immer ordentlich. Trotz (oder gerade wegen) des einen oder anderen Farbfilters, um verschiedene Handlungsstränge voneinander abzuheben, sieht die gezeigte Palette immer realistisch aus. Kontraste und Schwarzwert offenbaren auch keine nennenswerten Probleme. Ein gelegentliches Rauschen in dunklen Szenen fällt kaum ins Gewicht.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 2.0-Ton erfüllen die Erwartungen. Die Dialoge sind gut verständlich und immer deutlich priorisiert. Trotz fehlender Räumlichkeit ist die Abmischung sehr lebendig und sauber.

4 von 5 Punkten

Extras: Bis auf eine Trailershow gibt es kein Bonusmaterial.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Leonine, YouTube

Blackout

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