Kino

Review: Killerman (Kino)

Das Hauptplakat von “Killerman” (© Wild Bunch Germany)

Inhalt: Moe Diamond (Liam Hemsworth, „Das Duell“) und sein bester Kumpel Skunk (Emory Cohen, „Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“) sind auf der Suche nach dem großen Geld, weshalb sie sich für Unterweltboss Perico (Zlatko Buric, „Montana – Rache hat einen neuen Namen“) als Geldwäscher verdingen. Skunk bekommt das Angebot, einen äußerst günstigen Drogendeal umzusetzen, den er mit dem Geld von Perico finanzieren will. Er schafft es, auch Moe von dem Vorhaben zu überzeugen. Doch alles geht massiv schief: der korrupte Cop Leon Duffo (Nickola Shreli) wartet bereits mit seinen Männern, um die Möchtegern-Dealer abzuziehen. Bei einer anschließenden Autoverfolgungsjagd kommt es zum Crash. Als Moe wieder erwacht, kann er sich weder an die Ereignisse, noch an sein Alltagsleben mit Freundin Lola (Diane Guerrero, „Orange Is The New Black“) erinnern. Ohne seine Gegner zu kennen, muss sich der Geldwäscher gegen kriminelle Polizisten und einen stinkwütenden Gangsterboss erwehren.

 

Kritik: Seit seinem 2006er-Debüt, dem Gangster-Drama und Festival-Liebling „Street Thief“, ist Regisseur Malik Bader ein in der Independent-Szene durchaus beachteter Name. Dennoch sollte es sieben Jahre dauern, ehe er 2013 mit dem Stalker-Thriller „Crush – Gefährliches Verlangen“ ein (missglücktes) Zweitwerk vorlegte. Für seinen inzwischen vierten Langfilm „Killerman“ hat Bader erstmals selbst das Drehbuch verfasst. Es ist zu bezweifeln, dass viele Kinogänger von diesem Passions-Projekt Kenntnis nehmen werden. Die rabiate „Mann ohne Gedächtnis in der Unterwelt“-Geschichte hat merklich den Wunsch, rasante, wendungsreiche Thriller-Kost zu bieten. Leider gelingt es dem Filmemacher nicht, der Prämisse, die sich komplett wie eine Direct-to-Video-Produktion aus dem Jahr 1996 liest, auch nur einen Funken Originalität abzugewinnen.

Moe hat mit ein paar fiesen Typen Ärger (© Wild Bunch Germany)

Inhalt und optischer Stil des Films fremdeln auch ein wenig. Während Unterhaltungswert und seichte Dialoge genug hergeben, um „Killerman“ zum netten „Guilty Pleasure“ zu machen, entscheidet sich Bader aus unerfindlichen Gründen dafür, den Film ohne eine Funken Ironie und mit recht heftigen Gewalteskapaden umzusetzen. Die 18er-Freigabe der FSK ist da auch zu heutigen Zeiten nur folgerichtig. Dazu sind die Bilder in tristen, kaum gesättigten Farben gehalten, die eher den Eindruck vermitteln, als ob der Zuschauer gerade eine – zugegeben merkwürdige – Folge von „The Wire“ eingeschaltet hätte. Aufgrund dieses Stils ist man automatisch weniger nachsichtig, wenn der Film (gerade in der Spätphase) die eine oder andere absurde Abzweigung nimmt.

Darstellerisch kann der Regisseur zumindest auf ein paar bekannte Namen setzen. Liam Hemsworth geht leider immer noch das Charisma ab, um einen Film alleine zu tragen. Trotz eines passablen Auftritts gelingt es ihm nicht, den (vollkommen ernst benannten) Moe Diamond zu einem wirklich spannenden Protagonisten zu machen. Da ist es eher noch an Emory Cohen, der in der Rolle des gutherzigen Chaoten Skunk Vollgas gibt, für ein paar einprägsame Momente zu sorgen. Diane Guerrero ist tatsächlich kaum im Film zu sehen. Nickola Shreli als korrupter Polizist mit skurrilem Goldzahn und Zlatko Buric als zorniger Obergangster bleiben als Bösewichter blass.

Was Malik Bader an der Geschichte derart fasziniert hat, dass er unbedingt Regie und Drehbuch übernehmen musste, bleibt auch bei Einsetzen des Abspanns relativ fraglich. Hätte er sich darauf beschränkt, „Killerman“ zu einem simpel gestrickten „Style Over Substance“-Thrill zu machen, wäre das Konzept der Geschichte wohl noch aufgegangen. Leider untergräbt er mit der trist-bitteren Atmosphäre und der stellenweise extremen Brutalität immer wieder die albern-unterhaltsame Ausgangslage, wodurch es zu einem unterdurchschnittlichen Gesamteindruck kommt.

2,5 von 5 Punkten


Quelle: Wild Bunch Germany, LeinwandreporterTV, YouTube

Killerman

Originaltitel:Killerman
Regie:Malik Bader
Schauspieler:Liam Hemsworth, Diane Guerrero, Emory Cohen, Zlatko Buric, Mike Moh
Genre:Action, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2018
Verleih:Wild Bunch Germany
Länge:109 Minuten
FSK:ab 18 Jahren
Kinostart:08.08.2019

Mehr Information findet ihr auf der Seite vom Wild Bunch Germany

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 06.08.2019
Review: Killerman (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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