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Review: Iron Man 3 (Kino)

Das Kinoplakat von “Iron Man 3” (Quelle: Concorde Film)

Inhalt: Er ist ein Exzentriker und ein Genie – aber so unbesiegbar, wie er geglaubt hat, ist Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr., „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“) bei weitem nicht. Das muss er schmerzhaft lernen, als der Mandarin (Ben Kingsley, „Schindlers Liste“) in sein Leben tritt und alles zerstört, was Tony am Herzen liegt. Er begibt sich auf eine Reise, damit er den mächtigen Feind zur Verantwortung ziehen kann. Dabei kann er sich nur noch auf den eigenen Mut, die Instinkte und den Verstand verlassen, wenn er seine Freundin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) und die anderen wichtigen Menschen in seinem Leben verteidigen will. Auch seine ehemalige Geliebte, die Wissenschaftlerin Maya (Rebecca Hall, „Prestige – Die Meister der Magie“), der visionäre Unternehmenschef Aldrich (Guy Pearce, „Lockout“) und ein Experiment namens „Extremis“ spielen bald eine wichtige Rolle in Starks Leben. Während eines harten Kampfes findet er die Antwort auf eine Frage, die ihn seit langem beschäftigt: Ist er ein Held in einem Anzug oder ist er ein Mann in einem Heldenanzug?

 

Kritik: Nachdem der überdrehte zweite „Iron Man“-Film im Jahr 2010 eher mäßig aufgenommen wurde, übernahm beim ersten Tony Stark-Soloauftritt nach „The Avengers“ mit Shane Black einer neuer Regisseur das Kommando. Black hatte bereits in der schwarzhumorigen Krimikomödie „Kiss Kiss Bang Bang“ äußerst erfolgreich mit Robert Downey Jr. zusammengearbeitet. Nach einem etwas holprigen Start bringt er das beste, was die Filmreihe zu bieten hat, gekonnt zusammen. In Teil 3 rücken wieder die Figuren in den Vordergrund und spielen sich in cleveren Dialogen gekonnt die Bälle zu. So erinnern die gemeinsamen Szenen von Robert Downey Jr. und Don Cheadle, der wieder die Rolle des Rhodey übernommen hat, wie aus einem 80er-Jahre Buddy-Movie ala „Lethal Weapon“ (nebenbei: Drehbuch von Shane Black) und Stark und Pepper, die inzwischen in einer gefestigten Beziehung sind, necken sich besser wie eh und je.

Ein Tony Stark-Film

Bilder sagen mehr als Worte: Tony getrennt vom Iron Man-Anzug (Quelle: Concorde Film)

Durch die Attacke auf Tonys Haus werden inhaltlich die Uhren auf Anfang gestellt. Die Anzüge sind teils zerstört, teils unerreichbar. Es gibt keine Basis mehr und fast keinen, dem der verhinderte Superheld noch vertrauen kann. In „Iron Man 3“ geht es somit vermehrt um den Mann hinter der Maske. Das soll aber nicht heißen, dass die Action hier zu kurz käme, da sich Stark auch mit selbst gebastelten Gadgets oder einer handelsüblichen Pistole gut zu helfen weiß. Der 3D-Effekt ist im Film nicht mehr als eine Randnotiz. Die Umsetzung ist solide bis überdurchschnittlich gelungen. Ein großer Mehrwert entsteht deswegen nicht. Ein einziger Hochgenuss sind mal wieder die Schauspieler, die hier zu sehen sind. Robert Downey Jr. ist schlicht und ergreifend die Idealbesetzung für den egomanen Exzentriker. Der süffisante Humor, die Physis und die emotionale Bandbreite von Downey Jr. haben Iron Man nicht umsonst zu einem der beliebtesten Gesichter im Superhelden-Universum gemacht.

Der finstere Mandarin stellt Tonys Leben auf den Kopf (Quelle: Concorde Film)

Gwyneth Paltrow gibt wie zuvor den Ruhepol Pepper Potts, die Tony immer im rechten Moment auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Pepper ist inzwischen Geschäftsführerin von Stark Industries und fühlt sich sichtlich wohl in der Rolle. So kann Paltrow gekonnt wie in den Vorgängern die Sympathieträgerin spielen. Don Cheadle darf sich dieses Mal als Colonel „Rhodey“ Rhodes noch mehr als bislang austoben. Nachdem Rhodey Ende des zweiten Teils einen der Heldenanzüge ausprobiert hatte, ist er inzwischen für sein Land als „Iron Patriot“ unterwegs. Die natürlich Autorität, die Cheadle ausstrahlt, dürfte jedem Zuschauer verständlich machen, warum ein selbstverliebter Einzelgänger wie Tony Stark Respekt vor ihm hat. Jon Favreau, der Regisseur der ersten beiden Filme, ist hier als gutmütiger Happy Hogan inzwischen zu Starks Sicherheitschef aufgestiegen und sorgt für einige amüsante Sequenzen.

Auch Maya muss im Verlauf der Geschichte einiges aushalten (Quelle: Concorde Film)

Der Superschurke Mandarin gehört auf jeden Fall zu den besseren Rollen von Ben Kingsley in den letzten Jahren. Sowohl die pure Bedrohung, als auch den augenzwinkernden Humor seiner Figur spielt Kingsley nahezu makellos herunter. Guy Pearce mimt den smarten, leicht psychotischen Gentleman Aldrich als idealen Gegenentwurf zu Tony Stark. Es gibt Schauspieler, die jeden Film noch ein bisschen besser machen. Rebecca Hall gehört mit Sicherheit zu dieser Gruppe. Mit ihrer Darstellung der intelligenten, etwas undurchsichtigen Maya drückt sie jeder Sequenz ihren Stempel auf.

Mit „Iron Man 3“ ist Shane Black tolles Popcorn-Kino mit Action, Spannung, Humor und einem gewissen Maß emotionalen Tiefgang gelungen. Die schwierige Aufgabe, nach dem ultimativen Heldentreff „The Avengers“ einen brauchbaren Einzel-Helden-Film nachzulegen, wurde demnach spielend gemeistert.

Es ist nebenbei wieder einmal empfehlenswert, bis zum Ende des Abspanns sitzen zu bleiben.

4 von 5 Punkten

Quelle: Concorde Filmverleih, YouTube

Iron Man 3

Originaltitel:Iron Man 3
Regie:Shane Black
Darsteller:Robert Downey Jr., Ben Kingsley, Gwyneth Paltrow
Genre:Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:Concorde Filmverleih
Länge:131 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Homepage:Der Internetauftritt-Auftritt von "Iron Man 3"
Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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