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Review: Moneyball – Die Kunst zu gewinnen (DVD)

Der Packshot von “Moneyball” (Bildquelle: Sony Pictures Home Entertainment)

Inhalt: Der ehemalige Baseballstar Billy Beane (Brad Pitt) hat als Manager der Oakland Athletics jedes Jahr aufs Neue damit zu kämpfen, aus einem Mini-Budget eine schlagkräftige Truppe zusammen zu stellen. Als er durch Zufall den jungen Wirtschaftsforscher Peter Brand (Jonah Hill, Schmidt aus „21 Jump Street“) kennen lernt, lässt er sich von dessen Idee begeistern, Spieler nur anhand von Statistiken zu bewerten. Gemeinsam bauen die beiden aus preisgünstigen verschmähten und aussortierten Spielern eine Mannschaft aus. Obwohl es Kritik von allen Seiten hagelt, gelingt Billy und Peter mit dem Team die längste Siegesserie in der Geschichte des amerikanischen Baseballs. Kann sich Billy tatsächlich seinen Traum vom Meistertitel erfüllen?

 

Kritik: Bennett Miller („Capote“) inszenierte diesen ungewöhnlichen Sportfilm, bei dem nicht die Spieler, sondern die Analysen und Statistiken im Vordergrund stehen. Dass aus diesem auf den ersten Blick recht drögen Film gute Unterhaltung geworden ist, darf in vordester Front den Drehbuchautoren Steven Zaillian (Oscar für „Schindler’s Liste“) und Aaron Sorkin (Oscar für „The Social Network“) und ihren hervorragend verfassten Dialogen zuschreiben. Diese auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte brachte den beiden eine weitere Oscar-Nominierung ein. Auch für deutsche Zuschauer wird ein lohnender Einblick in diese fremde Welt des Baseballs gegeben, die sich mit gemäßigtem Erzähltempo und starkem Soundtrack zu angenehmer Unterhaltung entwickelt.

Billy schwört die Spieler ein (Bildquelle: Sony Pictures Home Entertainment)

Der Superstar und ein ernster Clown

Ein weiterer großer Trumpf von „Moneyball“ ist sein Hauptdarsteller. Brad Pitt verkörpert hier keinen Star-Manager und Überflieger. Sein Billy Beane ist ein sympathischer und charismatischer Außenseiter mit einem Traum. Seine leidenschaftliche Performance brachte ihm ein Nominierung für den Hauptdarsteller-Oscar 2012 ein. Sehr ungewohnt war die Besetzung von Klamauk-König Jonah Hill als scheuer Statistikexperte Peter Brand. Auch wenn er durchaus glaubwürdig agiert, wird es doch speziell in Angesicht von Brad Pitts Leistung offensichtlich wie limitiert Hill in seinem Spiel ist. Weshalb er für einen Oscar als „Bester Nebendarsteller“ nominiert wurde, dürfte aber das Geheimnis der Academy bleiben. Philip Seymour Hoffmann („The Ides of March“) spielt dagegen als sturer Coach Art Howe so glänzend, wie der Zuschauer ihn kennt und liebt. Die tolle Robin Wright (Jenny aus „Forrest Gump“) erhält als Billys Ex-Frau Sharon leider nicht genug Spielzeit.

Billy und Peter haben eine gemeinsame Vision (Bildquelle: Sony Pictures Home Entertainment)

„Moneyball – Die Kunst zu gewinnen“ ist sicherlich kein Film, der die Geschichte nachhaltig verändern wird. Dennoch besticht der Film mit ungewöhnlichen Einblicken in den Baseballsport, spritzigen Dialogen und einem grandiosen Hauptdarsteller und ist daher auch für Nichtkenner der Materie empfehlenswert.

4 von 5 Punkten

 

Bild: Das Bild befindet sich auf gehobenem DVD-Niveau. Bis auf wenige Szenen, wo das ständig vorhandene Filmkorn die Detailgenauigkeit stört, gibt es keine Kritikpunkte.

4 von 5 Punkten

Ton: Der englische und deutsche Ton liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Die Dialogverständlichkeit ist stets gegeben. Die Stadioneffekte und der Soundtrack kommen teilweise etwas frontlastig daher.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Folgende Bonusmaterialien befinden sich auf der DVD: Entfallene Szenen • Billy Beane: Baseball-Revolutionär • Versprecher mit Brad Pitt und Jonah Hill • Moneyball: Das Spiel – ein umfassender Blick hinter die Kulissen bei • der Entstehung von “Moneyball”. Die Extras sind zwar quantitativ etwas knapp ausgefallen, bieten aber qualitativ einen ordentlichen Mehrwert.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 4 von 5 Punkten


Quelle: Sony Pictures,YouTube

Moneyball – Die Kunst zu gewinnen

Originaltitel:Moneyball
Regie:Bennett Miller
Darsteller:Brad Pitt, Jonah Hill, Philip Seymour Hoffmann
Genre:Sportdrama
Produktionsland/-jahr:USA, 2011
Verleih:Sony Pictures
Länge:133Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Offizielle Homepage zum Film:Der Internetauftritt von "Moneyball"

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 28.06.2012
Review: Moneyball – Die Kunst zu gewinnen (DVD)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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