Categories: Kino

Review: LOL – Laughing Out Loud (Kino)

Auch wenn sie ab und an Streit untereinander haben, sind Lola und ihre Freunde eine eingeschworene Truppe. (Quelle: Constantin Film)

Inhalt: Lola (Miley Cyrus, „Hannah Montana“), von allen Lol genannt, führt ein ganz normales Teenager-Leben: Die 16-Jährige hat einen festen Freund, Chad (George Finn), eine tolle Clique und eine gute Beziehung zu ihrer alleinerziehenden Mutter Anne (Demi Moore, „Der große Crash – Margin Call“) und ihren jüngeren Geschwistern. Als ihr nach den Ferien Chad beiläufig beichtet, dass er sie im Sommer-Camp mit einer Anderen betrogen hat, ist Lola unglücklich und behauptet, ebenfalls mit anderen zusammen gewesen zu sein. Aber schon bald richtet sich ihre Welt wieder, denn ihr bester Freund Kyle (Douglas Booth, „Great Expectations“) gesteht ihr seine Gefühle. Lola muss nun lernen, mit ihren eigenen aufkommenden, starken Gefühlen für Kyle und dem Gruppenzwang der High School zurecht zu kommen. All ihre Gedanken und Empfindungen vertraut Lola ihrem Tagebuch an und ist deshalb tief verletzt und verärgert, als ihre überforderte Mutter im Streit einräumt, ihre Geheimnisse gelesen zu haben. Denn nicht nur Lola muss lernen, mit den Veränderungen in ihrem Leben klarzukommen. Auch Anne muss erkennen, dass ihre Tochter nicht mehr das niedliche, unschuldige Mädchen von früher ist, sondern sie sich auf dem Weg zu Unabhängigkeit und ins Erwachsenenalter befindet.

 

Unnötige Neuverfilmung mit wenig überzeugenden Darstellern

Die französische Regisseurin Lisa Azuelos (Mitte) mit den Jungschauspielern von “LOL”. (Quelle: Constantin Film)

Kritik: „LOL“ ist ein US-Remake des gleichnamigen französischen Films aus dem Jahr 2009, den Regisseurin Lisa Azuelos ebenfalls inszenierte. Die Französin schrieb die Geschichte zu „LOL“ in Anlehnung an die realistischen Teenager-Filme der 1980er Jahre wie den Klassiker „La Boum – Die Fete“. Sie verfolgte damit das Ziel, ein am Leben orientiertes Drama für und über die Generation der Teenager zu produzieren, mit dem sich die Jugendlichen identifizieren können. Das Original von 2009 mit Sophie Marceau („Anna Karenina“) und Christa Theret („Mike“) wurde ein recht populärer und moderner Teenie-Film, der auch Eltern ansprechen konnte. Lionsgate versprach sich deshalb einiges von einer Adaption des Films für den US-amerikanischen Markt. Doch aktuell ist (aufgrund vertraglicher Bestimmungen) geplant, „LOL“ nur in ausgewählten Kinos des Landes laufen zu lassen – und er startet außerdem in den USA am gleichen Tag wie das hoch gehypte Action-Abenteuer „The Avengers“. Das sind keine guten Voraussetzungen für einen Erfolg an den Kinokassen.

Mutter Anne (Demi Moore) ist mit der Situation trotz Psychiaterin und Unterstützung durch ihre eigene Mutter überfordert. (Quelle: Constantin Film)

Dieses Vorgehen ist jedoch nicht verwunderlich, denn trotz der gleichen Regisseurin und der teilweise prominenten Besetzung schafft es „LOL“ nicht so leicht und charmant wie sein Vorgänger, das Publikum für sich einzunehmen. Die Geschichte und die einzelnen Charaktere sind überhäuft mit Klischees und bieten keine nennenswerten Überraschungen, beispielsweise Lolas beste Freundin Emily (Ashley Hinshaw, „Chronicle“), die in ihren jungen Mathelehrer Mr. Ross (Austin Nichols, „The House of Usher“) verknallt ist. Etwas lästig werden die Klischees jedoch erst deshalb, weil unerwartet die Erzählung des Films zu den Nebencharakteren wechselt und die Geschichte unnötig aufbläht, da der angelegte Humor in den Szenen nur in seltenen Fällen zündet. Was ihm an qualifizierten Inhalten fehlt, versucht der Film mit Tempo wettzumachen. Gerade zu Beginn des Films versucht Azuelos, die Geschichte durch kurze Episoden voranzutreiben, was die anspruchs- und kritiklose Unterhaltung durchaus unterstützt. Doch letztlich enttäuscht „LOL“ durch seine unausgereiften Figuren und vor allem durch seine schlecht spielenden Hauptdarsteller, deren einziger Zweck im Film zu sein scheint, niedlich und nett auszusehen, selbst wenn sie verärgert sind. Kleine Glanzpunkte bilden Nebendarsteller wie Lina Esco als „Janice“ und Austin Nichols als „Mr. Ross“ sowie die Natürlichkeit der Darsteller untereinander in den Gruppenszenen – zumindest scheint die Chemie zwischen den Schauspielern zu stimmen, was „LOL“ trotz der genannten Defizite sehr zu Gute kommt.

„LOL“ ist ein Teenager-Film, der die vielen alltäglichen Problemen von Jugendlichen heute (wie damals) zeigt, ohne dies jedoch zu reflektieren. Deshalb ist es verständlich, dass sich der Themenkreis auf High School, die erste Liebe, Probleme mit den Eltern und rebellisches Verhalten beschränkt. Die jungen Fans von Miley Cyrus und Ashley Greene („Twilight“) werden den Film sicherlich mögen. Alle anderen können sich ab dem 31. Mai 2012 ein eigenes Bild machen, denn dann kommt „LOL – Laughing Out Loud“ in die deutschen Kinos.

2 von 5 Punkten


Quelle: Constantin Film, YouTube

Filmfacts LOL - Laughing Out Loud

Originaltitel:LOL – Laughing Out Loud
Regie:Liza Azuelos
Darsteller:Miley Cyrus, Demi Moore, Ashley Greene, Adam Sevani, Douglas Booth
Genre:Drama, Romanze
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:Constantin Film
Länge:98 Minuten
FSK:ab ? Jahren
Offizielle Homepage zum Film:LOL – Laughing Out Loud

Verfasst von Reni.

Zuletzt geändert am 27.04.2012
Review: LOL – Laughing Out Loud (Kino)

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