Inhalt: Die taube Zoe (Amanda Adrienne) macht sich allein auf den Weg durch den Südwesten der USA, um ihren Verlobten Dane (Marc Anthony Samuel) zu besuchen. Auf dem Weg wird sie Zeuge, wie eine brutale Gang (u.a. Rodney Rowland und Ronny Gene Blevins) zwei Indianer jagen und töten. Erstarrt vor Schock kann Sie nicht fliehen und wird von den Verbrechern gefangen genommen, die sie daraufhin tagelang misshandeln, vergewaltigen und am Ende zum Sterben zurücklassen. Dem Tode nahe, wird sie von einem alten Schamanen entdeckt, der sie in einem Ritual zurück ins Leben bringen möchte. Doch dieser Vorgang geht fürchterlich schief: Der Geist eines großen Apachen-Häuptlings fährt in Zoe und macht aus ihr eine starke Kämpferin, die sich an ihren Peinigern rächen kann. Viel Zeit bleibt aber nicht, da die Verwesung schon bald einsetzt.
Kritik: Mehrere Jahre arbeitete der hauptsächlich als Kameramann bekannte Michael S. Ojeda daran, seine Vision von „Savaged“ zu veröffentlichen. Nach einem zu Werbezwecken gedrehten Kurzfilm, vielen geputzten Klinken und finanziellen Kompromissen, konnte er sein Werk 2013 mit einem Mini-Budget von gut 600.000 US-Dollar veröffentlichen. Dafür ist sein Ergebnis beeindruckend. Natürlich ist die Handlung wild aus dem Genre zusammengeklaut: Neben dem „I spit on your grave“ meets „The Crow“ (siehe Cover) wird man streckenweise deutlich an „The Devils Rejects“ und „Texas Chainsaw Massacre“ erinnert. Das ist aber nicht schlimm, da sich Ojeda als starker Handwerker mit einem (dank seiner Vorbildung) guten Gespür für Optik beweist. Ihm gelingt es, die überzeichnete Handlung in ein visuell comichaftes Ambiente einzuordnen, wodurch der Film neben der durchgängig vorhandenen Spannung nicht zu ernsthaft wird. So wirkt „Savaged“ wesentlich teurer, wie er am Ende tatsächlich war, was als sehr positiv zu bewerten ist.
Ein rabiater Party-Spaß
Allerdings sollte man als Zuschauer nicht zu den Zartbesaiteten gehören, da es hier ordentlich zur Sache geht. Die FSK-Version wurde aus diesem Grund sogar um 80 Sekunden gekürzt. Hier gibt es Gedärme, Kunstblut und fliegende Körperteile im Überfluss, was aber aufgrund der originellen Inszenierung nie ins Sadistische oder Voyeuristische abrutscht. Mit Amanda Adrienne, die ihre erste größere Rolle spielt, wurde eine tolle Hauptdarstellerin gefunden. Ihr gelingen die emotional anspruchsvollen Momente ebenso gut, wie die späteren, in denen sie (auch dank des Make Ups) trotz zierlicher Gestalt recht gruselig wirkt. Zusätzlich überzeugt sie in den gut choreografierten Action-Szenen. Ihre Co-Stars haben da nicht so viel zu tun, da sie auch nur als eindimensionale Brutalo-Rednecks angelegt sind, die für ihre Fehler büßen müssen. Das ist aber ebenfalls zu verkraften, da der Film trotz verstörender Momente einfach unglaublich viel Vergnügen bereitet.
Es muss nicht immer ein virtuos intelligenter, neuartiger Film sein, um einen gelungenen Heimkinoabend zu bieten. Es ist deutlich zu merken, dass Michael S. Ojeda viel Zeit und Herzblut in das Projekt gesteckt hat, um es trotz mäßiger Rahmenbedingungen zu einem optisch und inhaltlich funktionierenden Ganzen zusammen zu fügen. Das alles ist dem Regisseur mit „Savaged“ gelungen. Darum die Empfehlung: Einfach ein paar Freunde einladen, einen Kasten Bier bereitstellen und diesen wunderbar übertriebenen Rape and Revenge-Film in den Player legen.
Der Film ist ab dem 15.04.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Am Bild gibt es nicht viel zu kritisieren. Beim Zuschauen gewöhnt man sich bald an die anfangs etwas eigenwillig wirkenden Gelb- und Grün-Töne die hier vorherrschen. Diese unterstreichen aber die düstere Comic-Handlung von „Savaged“ gut. Trotz einer leichten Körnung wirkt das Bild sehr sauber. Detaildarstellung und Bildschärfe sind für einen Low Budget-Film sehr gut. Die Kontraste sind bewusst etwas steil eingestellt und ein satter Schwarzwert rundet diesen rundum hochwertigen Transfer ab.
4 von 5 Punkten
Ton: Es gibt eine verlustlose deutsche und englische DTS-HD MA 5.1-Tonspur des Filmes. Neben den immer gut verständlichen Dialogen wird der Score sehr sauber und räumlich eingebracht. Darüber hinaus gibt es tatsächlich eine ganze Reihe von guten Effekten, die mit kräftigen Bässen unterstrichen werden.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein sehr sehenswertes Making of (10 Minuten), ein animiertes Storyboard einiger Szenen, einige Deleted Scenes (10 Minuten) sowie Trailer ergänzen die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, YouTube
Originaltitel: | Savaged |
Regie: | Michael S. Ojeda |
Darsteller: | Amanda Adrienne, Tom Ardavany, Ronnie Gene Blevins |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Inhalt: Nach dem Mord an seinen Eltern geht der Pastor Doug Jones (Gregory James Cohan)…
Inhalt: Christian Wolff (Ben Affleck, „Batman v Superman: Dawn of Justice“) ist einer der begabtesten…
Inhalt: Christine McPherson (Saoirse Ronan, „Am Strand“) ist im Schuljahr vor dem Highschool-Abschluss und kann…
Inhalt: In der Mitte der 70er-Jahre ist James „Whitey“ Bulger (Johnny Depp, „Into the Woods“)…
Inhalt: Nach Jahren in Kenia kehrt Cady (Angourie Rice, „The Nice Guys“) mit ihrer Mutter…
Inhalt: Biologie-Professor Paul Matthews (Nicolas Cage, „Sympathy For The Devil“) ist wahrlich kein auffälliger Typ.…