Inhalt: Seit Jahrzehnten ist Charlie Swift (Pierce Brosnan, „The Foreigner“) im Auftrag des Gangsterbosses Stan (James Caan, „Der Pate“), der für ihn eine Art Ersatzvater darstellt, als Problemlöser unterwegs. Gerade erst hat Charlie in Stans Namen einen Typen aus dem Weg geräumt, um dem aufstrebenden und absolut skrupellosen Verbrecher Beggar Mercado (Gbenga Akinnagbe, „The Wire“) einen Gefallen zu tun. Wie sich herausstellt, ist die Gefälligkeit vergebens, da sich bald darauf die ersten Leichen stapeln. So bleibt Charlie nur eine Wahl: Er muss Beggar und seine Bande im Alleingang zur Strecke bringen. Unerwartete Unterstützung findet er in der taffen Marcie Kramer (Morena Baccarin, „Last Looks“), die ebenfalls ein Hühnchen mit dem ambitionierten Gang-Chef zu rupfen hat.
Kritik: Seit den 1970ern ist Phillip Noyce („Above Suspicion“) als Spielfilm-Regisseur aktiv. Seine Hochzeit hatte er vor allem in den 90ern, wo er u.a. mit „Die Stunde der Patrioten“, „Sliver“, „Das Kartell“ und „Der Knochenjäger“ einige prominente Kino-Filme verantwortete. Abgesehen von „Salt“ im Jahr 2010 begnügte er sich nach der Jahrtausendwende mit Serien-Produktionen und B-Filmen. In diese Kategorie gehört sicherlich auch der schwarzhumorige Thriller „Fast Charlie“, mit dem Noyce keine Innovationspreise gewinnen wird. Nach einer augenzwinkernden Einleitungssequenz, in der wir den routinierten Titelhelden und die coole Marcie kennenlernen, greift der Film voller Inbrunst in die Klischeekiste, um ein wirkliches Motiv für die folgende Handlung zu geben.
Das Gezeigte ist zu keinem Zeitpunkt wirklich überraschend, bleibt aber geerdet, charmant und ziemlich unterhaltsam. Das liegt sicherlich an einem gut aufgelegten Pierce Brosnan, der als in die Jahre gekommener Gangsterhaudegen sichtbar Spaß hat, ein paar böse Buben ins Jenseits zu befördern. An seiner Seite darf Morena Baccarin als sehr wehrhafte Tierpräparatorin noch einmal zeigen, dass sie eine durchaus noch größere Filmkarriere verdient gehabt hätte. Die 2022 verstorbene Kino-Ikone James Caan darf hier (sichtbar schon nicht mehr fit) ein letztes Mal einen rabiaten Gauner mimen. Gbenga Akinnagbe bekommt zu wenig Gelegenheit, seinem Bösewicht ein wirkliches Profil zu verpassen.
Am Ende ist „Fast Charlie“ ein leicht verdaulicher Rache-Thriller, der auf eingetretenen Pfaden bleibt und vor allem dank Pierce Brosnan 91 Minuten passable Unterhaltung liefert.
Der Film ist seit dem 12.12.2024 auf DVD und Blu-ray sowie bereits seit dem 28.11.2024 digital erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Ohne große visuelle Spielereien bietet die Blu-ray eine durchweg ordentlich Schärfe und Detaildarstellung. Die Farbpalette ist größtenteils kräftig und natürlich. Kontraste und Schwarzwert wurden sauber eingestellt. Wirklich störende Bildfehler sind nicht ins Auge gefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton überzeugen auf gleichermaßen solidem Level. In den Actionszenen gibt es ein paar nette Bässe und ein gewisses Maß an Räumlichkeit. Auch musikalisch (z.B. Stripclub-Sequenz) werden die äußeren Boxen hier und da angesprochen. In beiden Versionen sind die Dialoge gut priorisiert und immer problemlos verständlich.
4 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
Fast Charlie
Originaltitel: | Fast Charlie |
Regie: | Phillip Noyce |
Darsteller: | Pierce Brosnan, Morena Baccarin, James Caan, Gbenga Akinnagbe |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2023 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 91 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo