Kino

Review: Polite Society (Kino)

Das Plakat von “Polite Society” (© 2023 Universal Studios. All Rights Reserved.)

Inhalt: Gemeinsam mit ihrer aus Pakistan stammenden Familie lebt die Schülerin Ria Khan (Priya Kansara) in London. Sie träumt davon, als Stuntfrau Karriere zu machen. Unterstützung erhält sie von ihrer großen Schwester Lena (Ritu Arya, „The Umbrella Academy“), die unter anderem die Aufnahmen für Rias YouTube-Kanal verantwortet. Als Lena dann den schneidigen Chirurgen Salim (Akshay Khanna), Sohn einer Lokal-Berühmtheit (Nimra Bucha), trifft und diesen nach einem Monat Dating heiraten und nach Singapur begleiten will, ist die Teenagerin entsetzt: Wie kann ihre Schwester nur eine ambitionierte Kunstkarriere zugunsten dieses schmierigen Muttersöhnchens wegwerfen? Während sich Ria mit ihrer gesamten Familie überwirft, wird ihr klar, dass finstere Pläne hinter Salims Hochzeitsanbahnungen stecken müssen. Mit Hilfe ihrer Freundinnen setzt die Schülerin Alles daran, den Austausch von Ja-Worten zu verhindern.

 

Kritik: Mit ihrer muslimischen Frauenpunkband Lady Parts hatte Nida Manzoor einen durchaus unkonventionellen Durchbruch. Nachdem sie in der zwölften „Doctor Who“-Staffel zwei Episoden inszenieren durfte, feiert sie mit „Polite Society“ nun ihren Einstand als Spielfilm-Autorin und -Regisseurin. Das Endergebnis ist eines der originellsten Werke dieses Kinojahres. Irgendwo zwischen „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“, „Tiger & Dragon“ und „Get Out“ gelingt es Manzoor, eine extrem exzentrische, im Kern aber immer liebenswerte Coming-of-Age-Geschichte zu entwickeln, die kaum unterhaltsamer sein könnte.

Dieses Trio kann fast nichts stoppen (© 2023 Universal Studios. All Rights Reserved.)

 

Im Mittelpunkt stehen die mal herrlich überdrehten, gern aber auch mit Unfällen gespickten Kampfsport-Einlagen, die den Film immer auf geistiger Augenhöhe mit der Teenie-Protagonistin halten und für ungeheuren Spaßfaktor sorgen. Die gut ausgearbeiteten und sympathischen Figuren bieten das perfekte Gegengewicht zum bewussten (und auf beste Art umgesetzten) Irrsinn, dem „Polite Society“ immer mehr verfällt. Da ist die wohl kurioseste Foltersequenz der letzten Jahre nur ein unbedingt sehenswerter Moment. Ein Trumpf ist die junge Priya Kansara, die den ganzen Film trägt und zwischen fantasievoller Außenseiterin, enttäuschter Schwester und selbsternannter Superheldin immer den richtigen Ton trifft. Auch Ritu Arya befördert sich mit ihrem Part hier noch einmal mehr in den Mittelpunkt. Akshay Khanna und Nimra Bucha geben ein hoch unterhaltsames „Antagonisten“-Duo.

Es ist zu hoffen, dass dieser sonderbar anmutende Film nicht übersehen wird. Coole Actionsequenzen, eine fantastische Hauptdarstellerin und eine endlose kurzweilige, positiv verrückte Geschichte mit einem sehr menschlichen Kern machen „Polite Society“ schon jetzt zum absoluten Geheimtipp.

4 von 5 Punkten


Quelle: Universal Pictures, YouTube

Polite Society

Originaltitel:Polite Society
Regie:Nida Manzoor
Darsteller:Priya Kansara, Ritu Arya, Seraphina Beh
Genre:Action, Komödie
Produktionsland/-jahr:UK, 2023
Verleih:Universal Pictures
Länge: 106 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 24.08.2023

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 23.08.2023
Review: Polite Society (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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