Brand und Simmel im Einsatz (© ZDF und Warner Bros. ITVP Deutschland)
Brand und Simmel im Einsatz (© ZDF und Warner Bros. ITVP Deutschland)
Inhalt: Die Kommissare Brand (Mariele Millowitsch) und Simmel (Hinnerk Schönemann) haben wieder alle Hände voll zu tun. Eine Frauenleiche wurde angeschwemmt. Deren Ehemann (Harald Schrott) ist wie vom Erdboden verschluckt, während der labile Adoptivsohn (Merlin Rose) nicht nur den Kommissaren Kopfzerbrechen bereitet. Vieles spricht dafür, dass der Täter im Umkreis der Familie zu suchen ist. Als wäre das nicht genug, ist auch noch der verurteilte Doppelmörder Sperl (Dirk Borchardt) aus dem Gefängnis ausgebrochen und hat exakt ein Ziel: Rache an Marie Brand.
Kritik: Bereits seit 2008 gehen Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann jetzt schon fürs ZDF auf Verbrecherjagd. In dieser Zeit haben sich die „Marie Brand“-Krimis eine ordentliche Fan-Gemeinde aufgebaut. „Marie Brand und die Schatten der Vergangenheit“ ist der inzwischen 16. Fall und wartet mit der Besonderheit auf, dass mit Publikumsliebling Dirk Borchardt erstmals ein Verbrecher seine Rückkehr in die Serie feiern durfte. Ansonsten wird die übliche, gehoben solide Krimi-Kost geboten. Zwischen den Kommissaren wird viel gefrotzelt, während sie in teils abstruse, teils wirklich gefährliche Situationen geraten. Es ist die gelungene Mischung von Comedy und Spannung, die auch diesen Krimi sehr kurzweilig werden lässt. Dabei rückt es fast in den Hintergrund, dass die reine Dramaturgie dann doch ziemlich konventionell und überraschungsarm ist. Szenen, wie eine vollkommen missglückte Nachtruhe von Simmel, wiegen diese Probleme teils wieder auf.
Die Kombination von Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann funktioniert darstellerisch natürlich weiterhin wunderbar. Es ist der Chemie der beiden Protagonisten zu verdanken, dass die Serie besonders in ihren lustigen Momenten zündet. Dirk Borchardt darf sich als „Over the Top“-Fiesling Sperl voll austoben. Der vielleicht interessanteste Darsteller im Feld ist aber der junge Merlin Rose, der nach seiner Hauptrolle im Andreas Dresen-Film „Als wir träumten“ hier als traumatisierter Junge überzeugen kann.
Wer auf große Innovationen hofft, sollte seine Erwartungen natürlich ein wenig zügeln. „Marie Brand und die Schatten der Vergangenheit“ möchte keine revolutionären Sprünge in der Krimi-Landschaft machen, sondern schlicht und ergreifend unterhalten. Diese Aufgabe erfüllt der Film mit einer unspektakulären, aber abwechslungsreichen Geschichte und guten Darstellern ohne Probleme.
3 von 5 Punkten
| Originaltitel: | Marie Brand und die Schatten der Vergangenheit |
| Regie: | Andreas Linke |
| Darsteller: | Mariele Millowitsch, Hinnerk Schönemann, Merlin Rose |
| Genre: | Krimi |
| Produktionsland/-jahr: | Deutschland, 2015 |
| Verleih: | ZDF, Warner Bros. |
| Länge: | 89 Minuten |
| FSK: | ab 12 Jahren |
Der Film soll laut den Produzenten noch in diesem Herbst im ZDF laufen. Darüber hinaus sind für 2016 drei neue Episoden geplant.
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