Inhalt: Um die nach einem Schicksalsschlag kriselnde Ehe zu retten, fahren Martin (Cillian Murphy, „Inception“) und Kate (Thandie Newton, „2012“) auf eine einsame und unbewohnte schottische Insel. In trauter Zweisamkeit wollen sich die beiden wieder näher kommen. Am Tag nach ihrer Ankunft finden sie aber wenige Meter vom Ferienhaus entfernt einen blutüberströmten, bewusstlosen und bewaffneten Mann (Jamie Bell, „Ein riskanter Plan“).
Sie bringen den Mann in ihr Haus und warten bis er das Bewusstsein wieder erlangt. Wieder erwacht, stellt sich der Verletzte als Jack vor und erzählt, dass sein Boot an der Küste gekentert ist. Darüber hinaus erzählt er von einem gefährlichen Virus, der schon viele Todesopfer gefordert hat und möchte, dass die beiden sich mit ihm in dem Ferienhaus verbarrikadieren. Widerwillig und misstrauisch lassen sich Kate und Martin auf die Forderungen von Jack ein. Erzählt der mit Tattoos und Narben gespickte Sonderling die Wahrheit oder ist er ein gefährlicher Psychopath? Abgeschnitten von der Außenwelt beginnen die Verheirateten um ihr Leben zu fürchten.
Kritik: Carl Tibbetts gab mit diesem klaustrophobischen Psychothriller sein Regie- und Autorendebüt. Dabei versucht er sich mit einem ungewöhnlichen Konzept: Er verwendet das Thema Pandemie für ein Kammerspiel, das zu 90 % der Handlungszeit nur in dem Ferienhaus spielt. Zusätzlich kommen auch nur fünf Darsteller zum Einsatz, von denen drei eine übergeordnete Rolle spielen. Weniger neu ist allerdings die Isolationsatmosphäre, aus der Tibbetts Film einen Teil seiner Spannung bezieht. Trotzdem geht das Konzept seines Films auf, da die Ungewissheit über die Hintergründe der Handlung eine bedrohliche Atmosphäre kreiert.
Starke Darsteller nutzen ihre Leinwandzeit
Damit ein dialoglastiger Film wie „Retreat“ funktioniert, benötigt er fähige Darsteller. Der irische Charakterdarsteller Cillian Murphy gehört definitiv in diese Kategorie. In der Rolle des frustrierten Ehemanns Martin spielt er gewohnt überzeugend und sorgt vor allem in der zweiten Hälfte des Films in seinen Rededuellen mit Jamie Bell für die besten Szenen des Films. Jamie Bell wird der großartig geschriebenen Figur des Jack gerecht. Er verkörpert die Ambivalenz seiner Figur perfekt und lässt den Zuschauer bis zum Ende im Dunkeln, ob Jack der Held oder der Böse in der Geschichte ist. Thandie Newton fällt mit ihrer Darstellung der missmutigen Kate etwas ab. Nachdem sie zu Beginn des Films recht uninteressant wirkt, schafft sie es aber, sich in der zweiten Hälfte des Films zu steigern und ihrem Charakter mehr Profil zu verleihen.
Nach einem behäbigen Start entwickelt sich „Retreat“ zu einem guten Kammerspiel, das mit talentierten Darstellern, gelungener Kameraarbeit und überraschenden Wendungen punkten kann. Um in der ersten Liga mitspielen zu können, hat der Film noch zu viele Durchhänger. Die Zuschauer können trotzdem davon ausgehen, dass dieser atmoshärisch dichte Low-Budget-Thriller nicht der letzte Film von Jungregisseur Carl Tibbetts gewesen ist.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer ist gelungen. Schärfe, Schwarzwert und Farbwahl sind zumeist gut. Die Detailaufnahmen der Gesichter sind ebenfalls sehr überzeugend. Bei einigen Szenen schleicht sich aber ein etwas gröberes Filmkorn ein, das die Qualität etwas schwächt.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Ton liegt in DTS-HD MA 5.1-Sound vor. Dass der Film kaum Effekte beinhaltet, ist von Beginn an klar. Trotzdem ist eine tolle Tonabmischung gelungen. Bei den wenigen Ausnahmen werden alle Boxen gleichmäßig angesprochen und erzeugen einen hervorragenden Sound. Die Dialogwiedergabe ist referenzwürdig.
5 von 5 Punkten
Extras: Die Bonusmaterialien sind Standardware. Ein ordentliches Making Of, einige Trailer und eine Fotogalerie ergänzen die Blu-Ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Gamufi, Sony Pictures, YouTube
Originaltitel: | Retreat |
Regie: | Carl Tibbetts |
Darsteller: | Jamie Bell, Cillian Murphy, Thandie Newton |
Genre: | Psychothriller |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2011 |
Verleih: | Sony Pictures |
Länge: | 90 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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