Review: Edge of Tomorrow (Kino)

Das Plakat von "Edge of Tomorrow" (Quelle: Warner Bros. Pictures)

Das Plakat von “Edge of Tomorrow” (Quelle: Warner Bros. Pictures)

Inhalt: Wenige Jahre von jetzt ist auf der Erde nichts mehr wie es einmal war: Die Mimics, eine technologisch hoch überlegene Alien-Rasse, hat Europa zu großen Teilen eingenommen und breitet sich nach und nach mit gewaltiger Zerstörungskraft auf dem ganzen Planeten aus. Major Bill Cage (Tom Cruise, „Oblivion“) ist als Marketing-Experte dafür verantwortlich, so viele Leute wie möglich, für den Eintritt in die Army und den Kampf gegen die Mimics zu begeistern. Über Kampferfahrung verfügt er selbst nicht, als er beratend zum britischen General Brigham (Brendan Gleeson, „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“) abgestellt wird.

Dieser hat aber ganz andere Pläne mit ihm, weswegen sich der überforderte Cage kurz darauf auf dem Schlachtfeld wiederfindet. Im Kampf verliert er sein Leben, nur um sofort wieder am Tag vor seinem Ableben aufzuwachen. Er befindet sich in einer Zeitschleife und erlebt jedes Mal aufs Neue das Gefecht gegen die Mimics. Nachdem er schon einige Male gestorben ist, findet er in der Kriegsheldin Rita Vrataski (Emily Blunt) eine passende Ansprechpartnerin für sein Problem. Sie hat möglicherweise einen Plan, wie Cages Gabe dabei helfen kann, den mächtigen Gegner zu schlagen. Dafür sind aber drastische Vorbereitungen nötig.

 

Kritik: Doug Liman hat als Regisseur von „Mr. & Mrs. Smith“ und vor allem „Die Bourne Identität“ schon beachtliche Erfolge im Action-Genre gefeiert. Auch deswegen wurde diese futuristische Variante von „Täglich grüßt das Murmeltier“ mit Interesse erwartet. Ausgestattet mit monströsen 175 Millionen US-Dollar und einigen Stars machte er sich an die Produktion dieses Endzeit-Märchens, welches vor allem bezüglich der originellen Einfälle die Erwartungen übertreffen wird. „Edge of Tomorrow“ ist zwar technisch spektakuläres Bombast-Kino, welches mit tollen Bildern, gewaltigem Sound und einem zumindest soliden 3D-Effekt punkten kann. Zusätzlich verfügt der Film aber noch über kluge Entwicklungen, spaßige, überraschend runde Charaktere und eine ganze Menge schwarzen Humor. Das clevere Drehbuch von Christopher McQuarrie („Jack Reacher“) sorgt hier für eine gute Grundlage, die der Regisseur bis zum etwas konventionellen Finale gut durchzieht. Vor allem die tödlichen Missgeschicke von Tom Cruise werden hier geschickt genutzt, um aus diesem Film ungewöhnliches Blockbuster-Kino zu machen.

Zwei Hauptdarsteller in mehrfacher Mission und ein herrlicher Sergeant Paxton

Bill ist auf dem Schlachtfeld ziemlich überfordert (Quelle: Warner Bros. Pictures)

Bill ist auf dem Schlachtfeld ziemlich überfordert (Quelle: Warner Bros. Pictures)

Tom Cruise gehört zu diesen Schauspielern, die sich ihr tatsächliches Alter jenseits der 50 nicht eingestehen wollen und sich schon aus diesem Grund immer wieder in Action-Scharmützeln aufreiben.. Zugegebenermaßen ist Cruise äußerst gut trainiert und stemmt seine Rollen noch recht gut. Dennoch befeuert er mit der Rollenwahl immer wieder seine Kritiker. In diesem Film spielt er aber ungewohnt selbstironisch mit diesem Klischee: Sein Bill Cage ist eigentlich ein Schlaffi, der nur aufgrund eines Übermaßes an Zeit zum Helden wird. Außerdem gönnt er auch den nicht so Cruise-affinen Zuschauern das Vergnügen, ihn etwa 50 Mal sterben zu sehen. Aber auch rein schauspielerisch meistert er die Rolle gut und harmoniert dabei bestens mit der gewohnt überzeugenden Emily Blunt. Ihr gelingt es ebenso souverän, einen glaubwürdigen Charakter und glaubwürdigen Action-Held zu verkörpern. Gerade aufgrund der vielen Wiederholungen waren für den Film die guten Leistungen nötig, die Cruise und Blunt hier abrufen.

Bill und Rita planen eine Attacke (Quelle: Warner Bros. Pictures)

Bill und Rita planen eine Attacke (Quelle: Warner Bros. Pictures)

Der heimliche Star des Filmes ist aber Bill Paxton („2 Guns“), der hier als Master Sergeant Farell, den vielleicht wortgewandtesten Soldaten seit Lee Ermeys legendärem Ausbilder Hartmann aus „Full Metal Jacket“ darstellt. Wie er hier mit verschmitztem Humor Bill und seine Kameraden zur Schnecke macht, gehört definitiv zu den Highlights des Filmes. Dazu gibt es noch eine sehenswerte kleine Rolle von Brendan Gleeson als selbstgerechtem, trockenen Befehlshaber Brigham.

Leider gelingt es nicht ganz, Tempo und Esprit von „Edge of Tomorrow“ bis in die letzten 20 Minuten zu behalten, wo dann doch ein paar Klischees bedient werden. Bis dahin ist dieser ironische SciFi-Actioner optisch und inhaltlich sehr ansprechendes Unterhaltungskino, welches sein Budget rechtfertigt und so zur positiven Überraschung der bisherigen Blockbuster-Saison wird.

4 von 5 Punkten


Quelle: Warner Bros, YouTube

Edge of Tomorrow

Originaltitel:Edge of Tomorrow
Regie:Doug Liman
Darsteller:Tom Cruise, Emily Blunt, Brendan Gleeson, Bill Paxton
Genre:SciFi-Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2014
Verleih:Warner Bros Pictures
Länge:113 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:29.05.2014
Homepage:Der Internet-Auftritt von Edge of Tomorrow"

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 29.05.2014
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