Review: Blood Ties (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Blood Ties" (Quelle: Koch Media)

Das Blu-ray-Cover von “Blood Ties” (Quelle: Koch Media)

Inhalt: Sehr viel unterschiedlicher könnten Brüder nicht sein: Während Frank (Billy Crudup, „Thin Ice“) bei der Polizei Karriere macht, ist Chris (Clive Owen, „Words and Pictures“) gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. Frank nimmt Chris bei sich auf und besorgt ihm einen Job, um ihm den Neustart zu ermöglichen. Sogar bei der Mutter der Kinder von Chris, der Prostituierten Monica (Marion Cotillard, „The Dark Knight Rises“), spielt er Vermittler. Währenddessen verliebt sich Chris in seine Arbeitskollegin Natalie (Mila Kunis, „Black Swan“), für die er dem kriminellen Leben endgültig abschwören will.

Auch Franks Liebesleben wird komplett durcheinander gewürfelt, als er Scarfo (Matthias Schoenaerts, „Der Geschmack von Rost und Knochen“), den Mann seiner Ex-Freundin Vanessa (Zoe Saldana, „Guardians of the Galaxy“) ins Gefängnis bringt. Doch leider ist Chris nicht lange zufrieden mit seinem miserabel bezahlten, gesetzestreuen Leben. Als dann sein alter Kumpel Mike (Domenick Lombardozzi, „Malavita – The Family“) auftaucht und ihm von einem einfachen und rentablen Coup erzählt, ist Chris sofort hellhörig.

Kritik: Im französischen Kino hat Guillaume Canet in den letzten Jahren immer wieder mit intelligenten Filmen wie „Kein Sterbenswort“ und „Kleine wahre Lügen“ auf sich aufmerksam gemacht. Deswegen waren die Erwartungen an seinen ersten Film in englischer Sprache entsprechend hoch. Auch die Gangster-Thematik in den 70er-Jahren wirkte wie abgestimmt auf das Können von Canet. Nebenbei ist der Film ein Remake des französischen Thrillers „Rivals – Zwei Brüder“, in dem Canet eine der Hauptrollen spielte. Trotz einem spektakulären Cast und starken Einzelszenen gelingt es aber nicht, einen wirklich homogenen Film zu zeigen. Es gibt viele Teile von „Blood Ties“, die schlicht und ergreifend wie schon mehrfach gesehen wirken. Neben den nicht immer geglückten Zitaten gönnt sich der Film gleich mehrere Phasen, wo er in den Leerlauf geht. Am überzeugendsten wird es immer, wenn es um die Familien-Dynamik geht und die Schauspieler ihre Klasse ausspielen dürfen.

Trotz All Star-Cast kein Über-Film

Natalie macht Chris glücklich (Quelle: Koch Media)

Natalie macht Chris glücklich (Quelle: Koch Media)

Die Hauptrollen wurden mit Clive Owen und Billy Crudup nahezu optimal besetzt. Crudup spielt den stillen Frank, der zwischen familiären Werten und beruflichen Idealen in eine Zwickmühle gerät. Clive Owen ist als Chris auch kein Mann der großen Worte, besitzt aber genug Charisma, um jede Szenerie zu bestimmen. Höchst interessant ist auch das jeweilige Zusammenspiel der beiden mit dem immer noch großartigen James Caan, der hier als todkranker Vater immer noch die Geschicke der Familie leitet.

Die gewohnt liebenswerte Lili Taylor hält als Schwester von Chris und Frank die zerstrittenen Brüder zusammen. Marion Cotillard beeindruckt erneut und gibt der eigentlich recht kleinen Rolle als drogensüchtige Ex von Chris, die sich auf dem Strich verkauft, mit Verletzlichkeit und Tiefgang. Zoe Saldana und Mila Kunis spielen als Love Interests der Brüder sehr solide Parts. Darüber hinaus sind in dem Film noch tolle Schauspieler wie Matthias Schoenaerts, Domenick Lombardozzi, Jamie Hector (beide „The Wire“), Noah Emmerich („Fair Game“), John Ventimiglia („Die Sopranos“) und Griffin Dunne („Dallas Buyers Club“) zu sehen.

Obwohl Guillaume Canet einige fantastische Szenen zeigt und sich immer voll auf die mehr als prominente Besetzung rund um Clive Owen und Billy Crudup verlassen kann, fehlt das gewisse Etwas. „Blood Ties“ bedient sich oft etwas zu deutlich bei „Helden der Nacht“ (dessen Regisseur und Drehbuchautor James Gray hier als Co-Autor beteiligt war) und wirkt in anderen Sequenzen wieder etwas zu spröde. So bleibt die Familiengeschichte visuell gut gemachtes Gangster-Kino, welches trotz des beeindruckenden Casts nicht über dem Durchschnitt einzuordnen ist.

Frank ist ein Cop durch und durch (Quelle: Koch Media)

Frank ist ein Cop durch und durch (Quelle: Koch Media)

Der Film ist ab dem 25.09.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Der Film wird mit einem recht scharfen und detailreichen Bild präsentiert, welches aber keine Höchstwertungen erreicht. Um die Geschichte auch optisch in die 70er-Jahre zu verlegen wurden zumeist blasse und etwas gelbstichige Farben gewählt. Der Schwarzwert und die Kontraste sind zwar nicht ganz optimal, lassen aber insgesamt keinen Grund zur Beanstandung zu. Dazu ist das Bild ziemlich sauber, ruhig und zeigt keine augenfälligen Fehler.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Die verlustlose englische und die deutsche DTS-HD MA 5.1-Tonspur sind etwa gleich stark. Die Verständlichkeit und Abmischung er Dialoge ist auffällig gut. Die Musik und die normalen Hintergrundgeräusche werden gut eingearbeitet. Dazu gibt es bei Verfolgungsjagden und Schießereien einige satte Bässe und Effekte zu bewundern. Ein insgesamt deutlich überdurchschnittliches Ergebnis.

4 von 5 Punkten

Extras: Ein ziemlich interessantes und ausführliches Making of (27 Minuten) ist das Herzstück der Bonusmaterialien. Dazu gibt es noch eine Reihe an entfernten Szenen (21 Minuten) und Trailern, die die Blu-ray ergänzen.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Lionsgate, YouTube

Blood Ties

Originaltitel:Blood Ties
Regie:Guillaume Canet
Darsteller:Clive Owen, Marion Cotillard, Billy Crudup, Mila Kunis, Zoe Saldana, James Caan
Genre:Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, Frankreich, 2013
Verleih:Koch Media
Länge:127 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 30.09.2014
Review: Blood Ties (Blu-ray)

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