Review: Annabelle (Kino)

Das Plakat von "Annabelle" (Quelle: Warner Bros Pictures)

Das Plakat von “Annabelle” (Quelle: Warner Bros Pictures)

Inhalt: Die Schneiderin Mia (Annabelle Wallis, „W.E.“) und der Arzt John (Ward Horton, „The Wolf of Wall Street“) leben in einer guten Wohngegend und erwarten ihr erstes Kind. Mia sammelt leidenschaftlich Puppen und ist überglücklich, als ihr Mann sie mit einem besonders seltenen Modell überrascht. Das Leben der beiden nimmt eine unerwartete Wendung, als zwei Mitglieder eines Satanskults in ihr Haus eindringen und Mia verletzen. Danach beobachtet die traumatisierte Frau immer häufiger merkwürdige und beängstigende Ereignisse in den eigenen vier Wänden. Der Terror wird so schlimm, dass die beiden umziehen müssen. Doch auch im neuen Haus reißen die unerklärlichen Attacken nicht ab. Scheinbar haben die Teufelsanbeter etwas Böses heraufbeschworen, was jetzt in Mias neuester Puppe haust. Und dieses Etwas lechzt nach Opfern.

 

Kritik: Im vergangenen Jahr gelang James Wan mit dem klassischen Gruselfilm „Conjuring – Die Heimsuchung“ ein handwerklich wie vom finanziellen Erfolg herausragendes Ergebnis. Bevor es 2015 die Fortsetzung gibt, wurde jetzt der Ableger „Annabelle“ rund um die Gruselpuppe aus dem Keller der Warrens dazwischen geschoben. John R. Leonetti, der für die vorzügliche Kameraarbeit in „Conjuring“ verantwortlich war, durfte hier auf dem Regie-Stuhl Platz nehmen. Mit einem Viertel des Budgets gelingt ihm ein stellenweise effektiver, aber wenig überraschender Film.

Die meiste Zeit verläuft das Horrordrama nach Schema F und kann nur selten die stets bedrohliche Atmosphäre seines Vorgängers aufrechterhalten. Außerdem leidet der Film unter der nicht allzu spannenden Rahmengeschichte beziehungsweise den relativ eindimensionalen Charakteren. Dabei gibt es einige Momente, wo „Annabelle“ feinsten Terror-Horror bietet. Vor allem der stark inszenierte Überfall zu Beginn und eine böse Szene mit einem Aufzug bleiben da im Gedächtnis. Der Regisseur hat bei James Wan gelernt, vermeintlich simple Momente geschickt mit cleveren Bildern und einem sehr auf Schockmomente gemünzten Score, für Grusel zu sorgen.

Nicht viel Neues in der Gruselwelt

Mia und John beobachten ihre neue Puppe (Quelle: Warner Bros Pictures)

Mia und John beobachten ihre neue Puppe (Quelle: Warner Bros Pictures)

Das Leonetti hier nicht nur reinen Horror zeigen will, sondern auch Drama-Elemente einbringt, ist nicht zwingend eine schlechte Idee. Die Figuren hätten aber dringend interessanter gestaltet werden müssen, damit auch dieser Aspekt des Filmes wirklich funktioniert. Schauspielerisch gibt es hier außerdem keine Schwergewichter wie Vera Farmiga. Hauptdarstellerin Annabelle Wallis bringt zwar den passenden Namen und eine beeindruckende Ähnlichkeit zu Rosamund Pike mit, fällt aber nicht unbedingt durch tiefsinniges Spiel auf.

Ähnliches gilt für den recht blassen Ward Horton, der wie Wallis nicht mehr als solides Niveau erreicht. Tony Amendola („Dexter“) verfügt zwar über reichlich TV- und Kino-Erfahrung, kann aber als Priester auch keine besonderen Szenen für sich verbuchen. Eric Ladin („The Killing“) ist daneben noch als Detective zu sehen. So merkt der Zuschauer gerade hier, den deutlichen Unterschied des Budgets. Auch die relativ glatten und sauberen Sets sowie handwerkliche Ungenauigkeiten (Beleuchtung) sind wohl damit zu begründen, dass schlicht und ergreifend nicht mehr Geld für eine bessere Ausstattung da gewesen ist.

Um es positiv zu sagen: Es gibt einen Haufen schlechtere Horrorfilme als „Annabelle“ und wahrscheinlich wird der Film aufgrund des „Conjuring“-Erfolges durchaus Zuschauer ins Kino locken. Von den Gästen werden wohl die wenigsten wirklich enttäuscht nach Hause gehen. Dennoch bleibt das Gesehene trotz überzeugender Gruselmomente keine Produktion, die längerfristig im Gedächtnis bleibt.

2,5 von 5 Punkten


Warner Bros, Leinwandreporter TV, YouTube

Annabelle

Originaltitel:Annabelle
Regie:John R. Leonetti
Darsteller:Annabelle Wallis, Ward Horton, Alfre Woodard, Kerry O’Malley, Brian Howe, Tony Amendola, Eric Ladin
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2014
Verleih:Warner Bros
Länge:113 Minuten
FSK:ab 16 Jahren
Kinostart:09.10.2014

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 09.10.2014
Annabelle (Kino)

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