Review: Stirb Langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben (Kino)

Das Plakat von "Stirb Langsam 5" (Quelle: 20th Century Fox)

Das Plakat von “Stirb Langsam 5” (Quelle: 20th Century Fox)

Inhalt: Mehr als 20 Jahre ist es her, dass John McLane (Bruce Willis, „Moonrise Kingdom“) den Nakatomi Plaza vor Terroristen gerettet hat. Seitdem konnte er in zahlreichen weiteren Fällen scheinbar übermächtige Gegner zur Strecke bringen. Als Johns Sohn Jack (Jai Courtney, „Jack Reacher“) in Moskau wegen eines Mordes angeklagt wird, der in Zusammenhang mit dem politischen Gefangenen Komarov (Sebastian Koch, „Das Leben der Anderen“) verübt worden sein soll, muss sich der alte New Yorker Polizist auf unbekanntes Terrain wagen. Er reist nach Russland, um seinen entfremdeten Sohn zu befreien. Als er Jack trifft, muss er überrascht feststellen, dass er alles andere als das kriminelle Subjekt ist, was John erwartet hat: Jack ist ein raubeiniger und hochtalentierter CIA-Agent, der über ähnliche Nehmer-Qualitäten wie sein Vater verfügt. Gemeinsam mit Komarov, hinter dem die halbe Unterwelt her ist, machen sich die beiden auf die Suche nach einer geheimen Akte, die für eine komplette Umstrukturierung der russischen Politik sorgen könnte.

 

Kritik: Fast sechs Jahre ist es schon her, dass Bruce Willis in „Stirb Langsam 4.0“ das Comeback in seiner wohl bekanntesten Rolle hatte. Nun durfte der immerhin schon 57 Jahre alte Action-Routinier seinen fünften Auftritt als New Yorker Polizist John McLane feiern. Regisseur John Moore („Max Payne“) versprach im Vorfeld eine Fortsetzung, die mit keinem anderen „Stirb Langsam“-Film verglichen werden können. Insoweit kann Moore auch zum Erreichen seiner Ziele gratuliert werden. Der ironische McLane, der mit coolen Sprüchen abstruse Situationen überstanden und finstere Bösewichter in die Flucht geschlagen hat, ist nur noch zu erahnen. Die minimale Geschichte bildet nur einen Aufhänger für die – zugegebener Maßen großartig inszenierten – Stunt-Sequenzen. Die innere Logik wird teilweise derartig strapaziert, dass der Zuschauer nicht mehr wie bei den Vorgängern grinsend applaudiert. Vielmehr fühlt man sich an einigen Stellen für dumm verkauft. So traurig es ist: Eine der besten Action-Reihen aller Zeiten ist in der fünften Episode zu einer optisch aufwendigen Materialschlacht verkommen.

Problematische familiäre Verhältnisse im Hause McLane (Quelle: 20th Century Fox)

Problematische familiäre Verhältnisse im Hause McLane (Quelle: 20th Century Fox)

Bruce Willis wird älter – Jai Courtney passt nicht in die Rolle des Helden

Nachdem der vierte Teil überwiegend positive Rückmeldungen bekommen hatte und Bruce Willis scheinbar problemlos jede körperlich anspruchsvolle Szene meisterte, ist er inzwischen merklich älter geworden. Auch seine berühmten One-Liner, die die Figur berühmt gemacht hatten, wirken teilweise etwas angestaubt. Er produziert immer noch eine ordentliche Anzahl an Lachern. Weshalb er aber gefühlte 20 Mal erwähnen muss, dass er zum Urlaub machen nach Russland gekommen ist und inwieweit das durchgehende Gezänke zwischen den beiden McLane-Männern lustig ist, dürfte das Geheimnis der Autoren bleiben. Jai Courtney darf als Jack McLane aufgrund seines Aussehens als Fehlbesetzung gewertet werden. Der schauspielerisch etwas limitierte Courtney erinnert viel mehr an einen finsteren Schläger, der für die Bösen als Mann für das Grobe umherzieht (wie in „Jack Reacher“). In einer derart positiv besetzten Rolle kann er nicht überzeugen.

Sebastian Koch in seiner ersten großen Hollywood-Rolle (Quelle: 20th Century Fox)

Sebastian Koch in seiner ersten großen Hollywood-Rolle (Quelle: 20th Century Fox)

Der Karlsruher Sebastian Koch darf als undurchsichtiger Komarov seine erste große Hollywood-Rolle spielen. Die Aufgabe gelingt ihm durchaus solide, wenngleich er zu keiner Zeit seine vorhandene Klasse abrufen muss. Mary Elisabeth Winstead („Death Proof“), die in Teil 4 noch eine Hauptrolle als Lucy McLane spielen durfte, beschränkt sich hier auf zwei kurze Gastauftritte. Mit Cole Hauser („Tränen der Sonne“) und Amaury Nolasco („Prison Break“) spielen zwei weitere bekannte Gesichter kleine Parts.

Obwohl „Stirb Langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben“ die meiste Zeit durchaus gut unterhält und die Stunts spektakulär sind, ist es der mit Abstand schwächste Teil der Reihe. Die einfallslose Geschichte, vorhersehbare Wendungen und atemberaubende Logiklöcher stören ebenso wie einige sich wiederholende Witze, die nicht richtig zünden wollen. Die hohen Erwartungen verfehlt der Film somit und bietet stattdessen Action-Einheitsware von der Stange.

2,5 von 5 Punkten


Quelle: 20th Century Fox, YouTube

Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben

Originaltitel:A Good Day to Die Hard
Regie:John Moore
Darsteller: Bruce Willis, Jai Courtney, Sebastian Koch
Genre:Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:20th Century Fox
Länge:97 Minuten
FSK:ab 16 Jahren
Kinostart:14.02.2013

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Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 15.02.2013
Review: Stirb Langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben (Kino)

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