RingCon 2013 – Der Freitag

Das RingCon-Banner

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Seit gestern läuft im Maritim in Bonn wieder die RingCon, die sich seit 2002 zur inzwischen vielleicht größten Fantasy-Convention in Europa aufgeschwungen hat. Die Veranstaltung von Dirk Bartolomä, der auch für die Science Fiction-Messe FedCon (wir berichteten) verantwortlich ist, lockt Scharen von Fans nicht nur aus Deutschland an, die hier – teils bunt verkleidet – ihre Leidenschaft für den Fantasy-Bereich ausleben. Diesem Phänomen wollte ich als eher Genre-Fremder jetzt einmal auf den Grund gehen. Dafür wurde ich auf die Presseliste gesetzt und bin am Freitagmorgen nach Bonn gefahren. Eröffnet wurde der Tag dann mit einer Pressekonferenz, auf der die ersten 30 Minuten Autor, Produzent und RingCon-Stammgast Tommy Krappweiss („Bernd, das Brot“) gehörten. Krappweiss hat vor wenigen Wochen als Regisseur die Verfilmung seines eigenen Romans „Mara und der Feuerbringer“ abgedreht und hatte jetzt, obwohl die Postproduktion gerade erst begonnen hat, schon einige Szenen mitgebracht. Unterstützt wurde er von der 17-jährigen, äußerst charmanten Hauptdarstellerin Lilian Prent und Visual Effects Supervisor John Nugent, der schon einschlägige Erfahrung in in den „Herr der Ringe“-Filmen und in „Matrix“ sammeln konnte. Krappweiss erzählte davon, wie hilfreich die Leute auf der RingCon für ihn waren, die als Statisten großes geleistet haben.

 Silas Weir Mitchell, David Wenham und William Kircher

Silas Weir Mitchell, David Wenham und William Kircher

Danach wurde es Zeit für die internationalen Stargäste, die auf dem Event für Frage-Antwort-Panels, Autogramme und Fotos mit den Fans zur Verfügung stehen. Nacheinander kamen die Initiatoren der YouTube-Stars Team Starkid, die „Game of Thrones“-Darsteller Gemma Whelan, Gethin Anthony, Daniel Portman und Finn Jones, Rupert Young („Merlin“), William Kircher („Der Hobbit“), Silas Weir Mitchell („Grimm“, „Prison Break“) sowie David Wenham, Lori Dungey, Craig Parker, Stephen Ure und Mark Ferguson (der auch als „Master of Ceremonies“ die Show moderiert) in den Raum. Sichtlich gut gelaunt wurden alle Fragen der Presse zu Hintergründe ihrer Produktionen und den Erwartungen an die RingCon beantwortet.

Ein besonders großes Augenmerk lag dabei auf den Schauspielern aus „Game of Thrones“, die in einigen Journalisten den Fan an die Oberfläche holten. Der vielleicht größte Star auf der Gästeliste, David „Faramir“ Wenham erzählte davon, wie es ist, Gott (als Rolle ;-) ) zu spielen und von vergessenen „Herr der Ringe“-Momenten.Die vielleicht amüsantesten Beiträge kamen von Silas Weir Mitchell, der von seiner Kaffeesucht während Drehs berichtete und allen Anwesenden eine Spezialität namens „Cold Brew“ empfahl. Außerdem berichtete er von der Beklemmung, lange Drehs in einer 8x8x6 Fuß großen Zelle für „Prison Break“ zu machen. Die regelmäßig anwesenden RingCon-Stars Mark Ferguson, Lori Dungey und Craig Parker genossen es sichtlich, wieder einmal in Bonn zu sein.

Eine eigener, kleiner Kosmos im Luxushotel

Starke Verkleidungen gab es im Maritim massenhaft zu finden

Starke Verkleidungen gab es im Maritim massenhaft zu finden

Danach ging es dann zur eigentlichen Veranstaltung, die für Freitag, 12 Uhr schon überraschend prall gefüllt war. Hier liefen Orks, Elfen, Ritter und Ungeheuer quer durcheinander und suchten bei den abwechlungsreichen Ständen nach Schnäppchen. An jeder Ecke waren Leute zu sehen, die freudestrahlend ihr Wiedersehen nach einem Jahr feierten. Wer hier noch Zweifel hat und die ganze Veranstaltung als „Nerd-Blödsinn“ oder so etwas abtut: Natürlich lässt es ein oberflächlicher Blick so wirken. Wenn etwas aber so bunt, schrill und dabei freundschaftlich und familiär ist, macht jede einzelne Minute (auch für einen nicht so großen Fantasy-Fan) einfach nur Spaß. Nachdem ich alle Ecken einmal angeschaut hatte, wurde es Zeit, den Hauptsaal zu besuchen, wo gerade Film-Experte Robert Vogel seine neuesten Internet-Entdeckungen vorstellte. Nach Vogel wurden von Mark Ferguson Tommy Krappweiss, John Nugent und Lilian Prent auf die Bühne geholt, um die Szenen aus „Mara und der Feuerbringer“ jetzt auch offiziell vorzustellen. Sie bekamen durchaus begeisterte Reaktionen. John Nugent erzählte einige interessante Geschichten zu der Entstehung der Effekte. Die eine Stunde verging mit diesem Trio wie im Flug. Heute ist nebenbei noch „Stromberg“ Christoph Maria Herbst vor Ort, um von seiner Arbeit am Film zu berichten.

Stephen Ure, Lori Dungey und Craig Parker

Stephen Ure, Lori Dungey und Craig Parker

Als nächster Bühnengast kam die komödiantisch talentierte Gemma Whelan, die in „Game of Thrones“ als Yara Graufreud zu sehen ist, auf die Bühne und sorgte gemeinsam mit Ferguson für charmante Unterhaltung. Fast nebenbei beantwortete sie natürlich auch noch Fragen und Theorien der Fans. Ebenso gut gelaunt setzte Rupert Young, der vier Jahre lang in der britischen Mittelalterserie „Merlin“ den Sir Leon spielte, das Programm auf der Bühne fort. Gegen Ende der Young-Panels platzte der Saal dann schon fast aus den Nähten, da sich viele einen Platz für die darauffolgende Stunde mit dem „Herr der Ringe“-Trio Lori Dungey, Stephen Ure und Craig Parker zu sichern. Was folgen sollte, ist eines der ungewöhnlichsten und unterhaltsamsten Panels, das ich je gesehen habe. Aus gegebenem Anlass standen Gummibärchen im Mittelpunkt ihres Vortrags. Im weiteren Verlauf machten die drei dann ein Casting, um den besten Ork im Publikum zu finden. Nachdem sich die ersten Kandidaten in einer „Walk like an Ork“-Übung durchgesetzt hatten, durften Sie mit den echten Schauspielern eine Szene improvisieren und schlugen sich dabei mehr als beachtlich. Besonders der spätere Gewinner Manuel, der mit Craig Parker ein brüllend komisches Ork-Ehepaar gab, sorgte für großes Kino.

Als dieses Panel „überstanden“ war, zogen sich die Stars erst einmal zurück und überließen die Bühne für einen Video-Contest unter Fans, der mehr und weniger gelungene Beiträge hervorbrachte. Um danach die Zeit bis zur Eröffnungszeremonie zu überbrücken, wurde die Pilotepisode der neuen Serie „Sleepy Hollow“ (ja, basierend auf dem Tim Burton-Film) gezeigt. Das dringende Bedürfnis, diese Serie weiter zu gucken, habe ich allerdings nicht. Danach wurde die ereignisreiche Eröffnung mit einem jungen Frauenchor, Improvisationstheater von Mark Ferguson, Lori Dungey und Craig Parker sowie einer optisch ansprechenden Tanzaufführung eingeleitet. Nur schade das viele (wegen den Sponsoren aber zwingend notwendigen) Trailer etwas den Rhythmus zerstörten. Aufgrund des Bahnfahrplans war es mir leider nicht möglich, die Eröffnung bis zum Ende zu verfolgen.

Dann war mein Tag in Bonn auch schon wieder um und hat fast ausschließlich positive Eindrücke hinterlassen. Ein buntes, abwechslungsreiches Programm, teils schrille, aber immer nette Besucher und gut gelaunte Film- und Serienstars machen die RingCon zu einem wirklich empfehlenswerten Erlebnis. Wer also morgen noch nichts vor hat, sollte einen Ausflug nach Bonn in Betracht ziehen.

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 19.10.2013
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