Review: Oblivion (Kino)

Das Kinoplakat von "Oblivion" (Quelle: Universal Pictures)

Das Kinoplakat von “Oblivion” (Quelle: Universal Pictures)

Inhalt: Im Jahr 2017 wurde die Erde von Außerirdischen angegriffen, die den Mond zerstörten. Den direkten Kampf konnte die Menschheit zwar gewinnen, musste aber ein großes Opfer bringen: die Bewohnbarkeit ihres Heimatplaneten. Nach und nach wurden die Menschen evakuiert, um im Weltall ihre Existenz fortzusetzen. Jetzt, 60 Jahre später, gehören Techniker Jack Harper (Tom Cruise, „Jack Reacher“) und seine Kollegin Vika (Andrea Riseborough, „W.E.“) zu den wenigen Menschen, die noch auf der Erde stationiert sind. Jack repariert im Außendienst Kampfdrohnen, die die wichtigen natürlichen Ressourcen für die Menschen schützen sollen. Die pflichtbewusste Vika koordiniert seine Einsätze von der Basis. Als Jack eines Tages auf Patrouille ein abgestürztes Raumschiff entdeckt, kann er seinen Augen kaum trauen. Eine schöne junge Frau (Olga Kurylenko, „7 Psychos“) liegt in dem Wrack und er erkennt die Frau aus seinen Träumen. Nachdem er ihr das Leben gerettet hat, besteht eine enorme Anziehungskraft zwischen den beiden. Die Anwesenheit der Frau löst eine Kettenreaktion aus, durch die Jack den charismatischen Beech (Morgan Freeman, „The Dark Knight Rises“) kennen lernt, der sein Weltbild in den Grundfesten erschüttert.

 

Kritik: Joseph Kosinski, der 2010 mit „TRON:Legacy“, der Fortsetzung des Sci-Fi-Kultfilmes „TRON“ sein vielbeachtetes Debüt gedreht hatte, bleibt auch bei seinem zweiten Werk dem Genre treu. Die Vorlage zu dem Werk lieferte er mit einer Kurzgeschichte aus dem Jahr 2005, aus der schon eine Graphic Novel entstanden ist, selbst. Entstanden ist ein optisch atemberaubendes Werk, welches dank dem Einsatz einer 4K-Output-Kamera eine nie dagewesene Tiefenschärfe liefert. Die magischen Landschaften Islands, in denen ein großer Anteil von „Oblivion“ gedreht wurde und die perfekt eingearbeiteten CGI-Objekte, wie beispielsweise die Drohnen oder der explodierte Mond am Horizont, bilden eine futuristische Welt, bei der dem Zuschauer nur noch begeistertes Staunen bleibt. Das die Story nicht allzu innovativ ausfällt, gerät bei all diesen Schauwerten fast in Vergessenheit.

Jack ist von der schönen Julia fasziniert (Quelle: Universal Pictures)

Jack ist von der schönen Julia fasziniert (Quelle: Universal Pictures)

Gemächlich erzähltes Science-Fiction-Märchen mit einigen scharfen Wendungen

Joseph Kosinski nimmt sich in den 124 Minuten sehr viel Zeit, um seine Geschichte zu erzählen. So lernt der Zuschauer die Figuren besser kennen, muss aber hier und da ein paar Längen in Kauf nehmen. Obwohl es die Wirkung hat, als ob sich die Macher hier und da bei Klassikern wie „Star Wars“ und „2001: Odyssee im Weltraum“ bedient hätten, kann die Geschichte auf eigene Art punkten. Im Gegensatz zu den bekannten Elementen ist ein großer Teil von „Oblivion“ alles andere als voraussehbar und punktet mit zahlreichen Plottwists (wobei ich hier bewusst nicht weiter auf dieses Thema eingehe).

Jack traut dem mysteriösen Beech nicht (Quelle: Universal Pictures)

Jack traut dem mysteriösen Beech nicht (Quelle: Universal Pictures)

Schauspielerisch ist Tom Cruise nicht die herausragende Person im Film. Er spielt seinen Part als schlagkräftiger Militärtechniker solide herunter, ohne an seine Grenzen gehen zu müssen. Andrea Riseborough kann als gradlinige, strenge Vika mehr von ihren Qualitäten ausspielen und sorgt so für einige emotionale Höhepunkte in der Geschichte. Die positive Überraschung des Films ist aber Olga Kurylenko, die sich seit ihrem Durchbruch als Bond-Girl in „Ein Quantum Trost“ von Werk zu Werk steigert und hier mit einer vielschichtigen Darbietung als geheimnisvolle Schöne jede Sequenz dominiert. Morgan Freeman wird als gealterter Untergrundkämpfer nicht wirklich gefordert, liefert aber trotzdem allein mit seiner Präsenz genug Qualität, um seiner Rolle das nötige Profil zu geben. Der Däne Nikolaj Coster-Waldau („Game of Thrones“) kann als Beechs kampferprobte rechte Hand Sykes seinen nächsten gelungenen Auftritt in einem Big Budget-Werk verbuchen. Oscar-Gewinnerin Melissa Leo („The Fighter“) hält sich als Kommandantin fast ausschließlich im Hintergrund (bzw. auf Bildschirmen).

Mit „Oblivion“ ist Joseph Kasinski keine revolutionäre Science-Fiction-Dystopie gelungen, da es die Geschichte etwas an Intensität, Biss und Neuerungen vermissen lässt. Von der ästhetischen Ausgestaltung der zukünftigen Erde gehört der Film aber auf jeden Fall mit zum besten, was in letzter Zeit im Kino geboten wurde. Da sich Kosinski dafür entschied, nur wenige Szenen im Studio zu drehen, fühlt man sich als Zuschauer den „echten“ Landschaften natürlich verbundener, als wenn hier eine reine CGI-Welt entstanden wäre. Dazu kommen einige tolle Wendungen und durchaus überzeugende Schauspielleistungen, die dem ruhigen Film weiteren Glanz geben.

4 von 5 Punkten


Quelle: Universal Pictures Germany, YouTube

Oblivion

Originaltitel:Oblivion
Regie:Joseph Kosinski
Darsteller:Tom Cruise, Morgan Freeman, Andrea Riseborough
Genre:Sci-Fi-Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:Universal Pictures Germany
Länge:124 Minuten
FSK:ab 16 Jahren
Kinostart:11.04..2013
Homepage:Der Internet-Auftritt von "Oblivion"

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 10.04.2013
Oblivion (Kino)

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