Review: Man of Steel (Kino)

Das neue Poster von "Man of Steel" (Quelle: Warner Bros. Germany)

Das neue Poster von “Man of Steel” (Quelle: Warner Bros. Germany)

Inhalt: Da sein Heimatplanet Krypton dem Untergang geweiht ist, schickt Jor El (Russel Crowe) trotz des Widerstandes des für die interne Sicherheit zuständigen General Zod (Michael Shannon, „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“) seinen neugeborenen Sohn in einem Raumschiff zur Erde. Dort wird er von Martha (Diane Lane) und Jonathan Kent (Kevin Costner) aufgenommen. Seine Adoptiveltern merken schnell, dass ihr Sohn viel größere Kräfte als andere Kinder hat und beschließen, seine Kräfte geheim zu halten.

In der Schule und während seinen ganzen Jugend ist Clark, wie er von seinen neuen Eltern genannt wurde, ein Außenseiter und Sonderling. Immer wieder schafft er es aber, seine Kräfte zur Rettung anderer Menschen einzusetzen. Als er dann erwachsen ist, muss er seine Fähigkeiten offenbaren: General Zod ist auf der Erde gelandet und droht mit ihrer Zerstörung. Clark (Henry Cavill, „Krieg der Götter“) stellt sich dem unerwünschten Eindringling aus seiner Heimat und wird bald unter dem Namen Superman weltbekannt.

 

Kritik: Erst 2006 war Bryan Singers Reboot „Superman Returns“ trotz kommerziell passabler Zahlen im Großen und Ganzen durchgefallen. Jetzt wagten sich Comic-Spezialist Zack Snyder („300“) als Regisseur und Batman-Wiederbeleber Christopher Nolan („The Dark Knight Rises “) an einen weiteren Neustart. Im Gegensatz zu dem sehr an die alten Filme angelehnten 2006er Version setzt dieser 225 Millionen US-Dollar teure Ansatz voll auf knallende Action und Bombast. Optisch wird hier auf höchstem Niveau gearbeitet. Fantasievolle Welten, eine Menge Explosionen, mitreißende Kämpfe und schicke futuristische Maschinen. So kommt es zu ausgedehnten Fights, die in einem finalen Aufeinandertreffen im „Matrix“-Stil gipfeln. Dabei bleibt aber die Geschichte und ihre Charaktere etwas auf der Strecke. Logisch wird hier häufig mit der heißen Nadel gestrickt, sodass man bei einem Blick hinter die überwältigenden Kulissen doch etwas enttäuscht wird.

Henry Cavill nicht wirklich heroisch

Superman und Lois Lane sehr innig (Quelle: Warner Bros. Germany)

Superman und Lois Lane sehr innig (Quelle: Warner Bros. Germany)

Wie beim letzten Versuch krankt der Film an einem schwachen Hauptdarsteller. Henry Cavill bringt sicher das Aussehen und die Muskelmasse mit, die es für Superman benötigt. Interessanter wird sein Spiel deswegen aber nicht. Er bleibt blass und uncharismatisch, was für einen Protagonist eines 143 Minuten-Werkes kein gutes Zeugnis ist. Amy Adams („The Fighter“) verkauft sich als ambitionierte, tapfere Lois Lane deutlich besser und spielt einen ordentlichen Part, was auch für Diane Lane als Martha Kent gilt. Kevin Costner hat hingegen kaum Spielzeit und als Jonathan Kent einen äußerst undankbaren Part.

Was Henry Cavill an Ausstrahlung fehlt, scheint sein Filmvater Russel Crowe in seinen vereinzelten Sequenzen auffangen zu wollen und spielt wie aufgedreht. Auch Michael Shannon in seiner Rolle als rücksichtsloser General Zod macht mit seiner etwas überzogenen Darstellung des Antagonisten Freude. Laurence Fishburne („Apocalypse Now“) und Richard Schiff („Fire with Fire – Rache folgt eigenen Regeln“)können in ihren Nebenrollen getrost vernachlässigt werden.

General Zod greift die Erde an (Quelle: Warner Bros. Germany)

General Zod greift die Erde an (Quelle: Warner Bros. Germany)

Wer ins Kino geht, um bei „Man of Steel“ spektakuläre Action mit langen Kampfsequenzen und teuren Materialschlachten zu erleben, wird vollkommen auf seine Kosten kommen. Was Zack Snyder auf diesem Gebiet zeigt, wird dem Monsterbudget durchaus würdig. Wenn man aber anfängt, die innere Logik des Filmes zu hinterfragen, stößt man schnell auf Probleme. Hier hätte der ein oder andere Moment deutlich besser ausgearbeitet sein können. Den Vergleich zur „Batman“-Reihe verliert dieser erste neue Superman-Film. Natürlich gab es hier nicht die Möglichkeit, eine derart dichte Atmosphäre wie im Großstadt-Moloch Gotham City zu erzeugen. Doch die Figurenzeichnung hätte hier schon etwas genauer ausfallen sollen. Eine gewisse Leichtigkeit und Ironie hätte Abhilfe schaffen können, fehlt in der Geschichte aber fast gänzlich. Trotz dieser Schwächen bietet „Man of Steel“ durchgehend gute Unterhaltung.

Warner Bros. ist so von seinem Produkt überzeugt, das jetzt schon ein zweiter Teil angekündigt wurde, bei dem wieder die selben Macher und auch Henry Cavill in der Hauptrolle sein werden. Ob sie sich mit dieser frühen Entscheidung einen Gefallen getan haben, bleibt abzuwarten. Hitpotenzial hat der Film, der eher an „Transformers“ als an „The Dark Knight“ erinnert, aber auf jeden Fall.

3 von 5 Punkten


Quelle: Warner Bros Ent., YouTube

Man of Steel

Originaltitel:Man of Steel
Regie:Zack Snyder
Darsteller:Amy Adams, Henry Cavill, Russell Crowe, Michael Shannon, Kevin Costner
Genre:Fantasy-Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2013
Verleih:Warner Bros.
Länge:143 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:20.06.2013
Homepage:Der Internetauftritt-Auftritt von "Man of Steel"

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 20.06.2013
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