Review: House at the End of the Street (Kino)

Elissa bei ihrem liebsten Hobby (Quelle: Universum Film)

Elissa bei ihrem liebsten Hobby (Quelle: Universum Film)

Inhalt: Nachdem sich Sarah (Elisabeth Shue, „Piranha“) von ihrem Mann getrennt hat, zieht sie mit ihrer 17-jährigen Tochter Elissa (Jennifer Lawrence, „Die Tribute von Panem“) in ein großes Traumhaus auf dem Land. Schon am ersten Tag ihrer Ankunft erfahren sie von dem düsteren Geheimnis ihres Ortes. Vier Jahre zuvor hatte die geistig behinderte Carrie-Ann ihre Eltern im Nachbarhaus ermordet. Carrie-Anns Bruder Ryan (Max Thieroit) lebt seitdem alleine in dem Haus und wird von den meisten Bewohnern des Dorfes gemieden. Die musikalisch begabte Elissa ist aber von Anfang an von dem zurückgezogenen Ryan fasziniert, was ihrer Mutter überhaupt nicht gefällt. Je näher sich die beiden kommen, umso mehr mysteriöse Details aus der Vergangenheit offenbaren sich. Bis die Vergangenheit auf einmal wieder erschreckend real wird.

 

Kritik: Der Regisseur Mark Tonderai („Hush“) verfilmte ein Drehbuch von David Loucka („Dream House“) und Jonathan Mostow („Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“), das schon nach wenigen Minuten zeigt, dass es sich eher um einen klassischen Psycho-Thriller als um einen Horrorfilm handelt. Der in Ottawa gedrehte Film punktet schnell durch die atmosphärischen Bilder von Kameramann Miroslaw Baszak („Land of the Dead“), der eine gute Balance zwischen verträumten Natur-/Vorstadt-Aufnahmen und den düsteren Thriller-Elementen findet. Auch der gelungene Schnitt von Steven Mirkovich unterstützt die schleichend bedrohliche Grundstimmung des Films. Wer einen reißerischen Thriller erwartet, dürfte bei „House at the End of the Street“ eher falsch sein, da sich Tonderai Zeit nimmt, seine Figuren zu etablieren, ehe sich dann die (angenehm unblutigen) Ereignisse überschlagen. Das es dabei nicht allzu innovativ zugeht, fällt kaum ins Gewicht.

Jennifer Lawrence – Superstar

Elissa ist von dem mysteriösen Ryan fasziniert (Quelle: Universum Film)

Elissa ist von dem mysteriösen Ryan fasziniert (Quelle: Universum Film)

Zu Zeiten des Drehs war die Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence gerade durch ihren Oscar-nominierten Galaauftritt in „Winter’s Bone“ einem größeren Publikum bekannt geworden und war noch nicht für „Die Tribute von Panem“ besetzt worden. Als junge Musikerin, die in einer Mischung von Mitleid und Faszination dem Sonderling Ryan verfällt, zeigt sie durch eine extrem präsente Performance, dass eine ganz große Schauspielerin in ihr steckt. Sie kombiniert die Naivität und Verletzbarkeit einer 17-Jährigen mit der Lebenserfahrung, die Elissa sowohl durch die Bühnenauftritte, als auch durch die Scheidung ihrer Eltern gesammelt hat. Dadurch wird Elissa zu einer hochinteressanten Figur, der der Zuschauer gerne durch die Geschichte folgt.

Der relativ unbekannte Max Thieriot („My Soul to take“) kann, ähnlich wie Lawrence, vollkommen in seiner Rolle aufgehen. Seine Ausstrahlung sorgt dafür, dass die Begeisterung und Anziehungskraft, die Ryan auf Elissa ausübt, nachvollziehbar sind. Daneben zeigt er tiefe Traurigkeit und wirkt äußerst geheimnisvoll, woraus der Film einen großen Teil seiner Spannung zieht.

Elissa hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter (Quelle: Universum Film)

Elissa hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter (Quelle: Universum Film)

Elisabeth Shue muss hingegen nicht ihre ganze schauspielerische Klasse aufbieten, um ihren Auftritt in „House at the End of the Street“ zu meistern. Als überforderte Mutter Sarah bleibt sie die meiste Zeit eher im Hintergrund. Gil Bellows („Die Verurteilten“) als hilfsbereiter Sheriff Weaver, Allie MacDonald („Score“) als Elissas beste Freundin Jillian und Nolan Gerard Funk als unsympathischer Mitschüler Tyler komplettieren in ihren unspektakulären Rollen das Hauptensemble.

Mit „House at the End of the Street“ ist Mark Tonderai sicherlich keine Genre-Revolution gelungen. Dank starker Bilder und den sehr gelungenen Auftritten von Max Thieriot und Jennifer Lawrence ist der Film durchaus sehenswert und für Freunde von Psycho-Thrillern mit gutem Gewissen zu empfehlen.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film, Moviepilot, YouTube

House at the End of the Street

Originaltitel:House at the End of the Street
Regie:Mark Tonderai
Darsteller:Jennifer Lawrence, Elisabeth Shue, Max Thieriot
Genre:Horrorthriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:Universum Film
Länge:101 Minuten
FSK:ab 16 Jahren
Kinostart:17.01.2013

 

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