Review: Guns and Girls (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Guns and Girls" (Quelle: Ascot Elite)

Das Blu-ray-Cover von “Guns and Girls” (Quelle: Ascot Elite)

Inhalt: Der gerade von seiner Freundin verlassene John Smith (Christian Slater, „True Romance“) fährt zu einem Indianer-Casino, um beim Glücksspiel Dampf abzulassen. Das fehlende Glück in der Liebe haftet aber auch beim Spielen an ihm. Stattdessen schwenkt er um und nimmt an einem Elvis-Imitator-Wettbewerb teil, den er natürlich nicht gewinnt. Zumindest lernt er so eine attraktive Brünette kennen, die ihm aber statt einer heißen Nacht nur den Verlust seines Geldbeutels beschert. Mit seinem letzten Geld spielt er dann in einem Pokerturnier mit den anderen Elvis-Imitatoren (u.a. Gary Oldman, „The Dark Knight Rises“).

Als er noch betrunken am nächsten Morgen an eben jenem Pokertisch erwacht, machen ihm zwei Security-Leute die Hölle heiß: Er soll dem Casino-Chef eine heilige Apachen-Kriegermaske gestohlen haben. Auf einmal lauert an jeder Straßenecke eine zwielichtige Gestalt, die von ihm die Maske haben möchte und dafür sogar über Leichen gehen würde. Besonders eine blonde Profikillerin und Edgar Allan Poe-Fanatikerin (Helena Mattsson, „7 Psychos“) stapelt schon bald die Leichen hinter John. Ihm bleibt nur eine Wahl: Gemeinsam mit einer Zufallsbekanntschaft (Megan Park, „The Secret Life of the American Teenager“) eröffnet er selbst die Jagd auf die Maske.

Kritik: Der junge Regisseur Michael Winnick („Shadow Puppets“) entwickelte 2011 diese Krimi-Komödie, die vom skurrilen Humor deutlich an Guy Ritchie oder Martin McDonagh erinnert. Allein der minimalistische Titel dürfte diejenigen aber (zurecht) abschrecken, die intellektuelles Kino mit tiefem Subtext bevorzugen. „Guns and Girls“ ist ein trashiges B-Movie mit schrägen Typen. Trotz einer etwas holprigen Inszenierung findet der Zuschauer schnell Spaß an den zahlreichen Figuren und der verschrobenen Art, wie sie vom Erzähler vorgestellt werden. Dabei greift der Regisseur zu Schrifteinblendungen, wie sie beispielsweise aus „Zombieland“ bekannt sein dürften. Eigenwillige Einfälle, wie die Klischee-beladenen Charaktere andauernd über Klischees jammern zu lassen, entwickeln sich zu durchaus gut funktionierenden Running-Gags. Allerdings zerstört ein allzu radikaler Schnitt häufig den Rhythmus des Filmes.

Cindy und John sind sichtlich gestresst von ihrem Abenteuer (Quelle: Ascot Elite)

Cindy und John sind sichtlich gestresst von ihrem Abenteuer (Quelle: Ascot Elite)

Die Figuren – viel kann, nichts muss

Der zuletzt bekanntermaßen eher auf B-Ware festgelegte Christian Slater landet zwar auch in diesem Werk nicht den großen Wurf, zeigt aber eine seiner besseren Leistungen der letzten Jahre. Als vom Pech verfolgter Trauerkloß John Smith, der im Indianer-Chaos landet (was ein Witz) ist ihm das Mitleid der Zuschauer jederzeit sicher und er überzeugt mit seiner tragikomischen Interpretation der Figur. Megan Park gibt erfolgreich den charmanten Sidekick für Slater. Superstar Gary Oldman ist nur eine kleine Nebenrolle als Elvis-Nachmacher vergönnt, die er dafür mit Verve und sichtbarem Vergnügen ausfüllt.

Die schöne Schwedin Helena Mattsson ist nicht nur optisch der Hingucker des Filmes. Sie passt ideal als taffe Killerin und verleiht ihrer Figur mit den Edgar Allan Poe Zitaten einen gewissen Kult-Charakter. Dane Cook („Mr. Brooks – Der Mörder in dir“) und Sam Trammell („True Blood“) gefallen als korrupte Polizisten. B-Movie-Ikone Jeff Fahey („Machete“) agiert ähnlich cool als Killer „The Cowboy“ wie es bei Powers Boothe als skrupellosem Rancher der Fall ist. Tony Cox als „kleinwüchsiger Elvis“ mit einigen, politisch nicht ganz korrekten Szenen und Michael Winnick selbst komplettieren den durchaus prominenten Cast.

Aufgrund dieser Fülle lustiger Charaktere ist der Zuschauer gerne bereit, die ein oder andere handwerkliche Schwäche zu übersehen. Am Ende möchten die Macher aber (leider) alles Geschehene aufschlüsseln und mit einigen Plotwists erklären, was in Ermangelung von Logik vollends daneben geht. So bleibt „Guns and Girls“ eine Krimi-Komödie, die durch eine Vielzahl origineller Einfälle zu unterhalten weiß, durch eine ähnlich große Zahl an Fehlern am Ende nur einen mittelmäßigen Eindruck hinterlässt.

Die blonde Killerin schlägt zu (Quelle: Ascot Elite)

Die blonde Killerin schlägt zu (Quelle: Ascot Elite)

Ab dem 05.02.2013 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Der Bildtransfer der „Guns and Girls“-Blu-ray ist wirklich gut ausgefallen. Die Aufnahmen sind stets scharf und reich an Details, was besonders bei den Wüsten-Bildern sehr atmosphärisch wirkt. Die Farben wirken, mit Ausnahme der absichtlich übertriebenen Rückblenden, immer ziemlich natürlich. Ein – für das Genre eher untypisches – sauberes und Filmkorn-freies Bild komplettiert den positiven Gesamteindruck.

4 von 5 Punkten

Ton: Die englische und die deutsche Fassung wurden mit einer DTS-HD 5.1 MA-Tonspur versehen. Die Dialoge sind immer gut verständlich und in manchen Szenen sprechen kleine Effekte (beispielsweise Schießereien) die gesamte Anlage an. Auch der gute Soundtrack wurde überzeugend abgemischt.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Bis auf ein paar Trailer beinhaltet die Blu-ray keine Bonusmaterialien.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Ascot Elite, YouTube

Guns and Girls

Originaltitel:Guns, Girls and Gambling
Regie:Michael Winnick
Darsteller:Gary Oldman, Christian Slater, Helena Mattsson
Genre:Krimikomödie
Produktionsland/-jahr:USA, 2011
Verleih:Ascot Elite
Länge:90 Minuten
FSK:ab 16 Jahren
Offizielle Homepage zum Film:Der Internetauftritt von "Guns and Girls"

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 03.02.2013
Guns and Girls (Blu-ray)

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