Review: Fast & Furious 6

Das Plakat von "Fast & Furious 6" (Quelle: Universal Pictures Germany)

Das Plakat von “Fast & Furious 6” (Quelle: Universal Pictures Germany)

Inhalt: Nach dem Coup von Rio lebt Dom (Vin Diesel, „Triple X“) mit Elena (Elsa Pataky, „Snakes on a Plane“), Brian (Paul Walker, „Running Scared“) und Mia (Jordana Brewster, „Faculty“) auf den kanarischen Inseln im Luxus. Brian und Mia sind inzwischen sogar Eltern geworden. Allerdings fehlt allen ihre Heimat, in die sie aufgrund der Haftbefehle nicht zurück können. Sie staunen nicht schlecht, als auf einmal ihr alter Widersacher, FBI Agent Hobbs (Dwayne Johnson, „G.I. Joe 3D: Die Abrechnung“) vor der Tür steht und Dom um Hilfe bittet. Hobbs verfolgt eine internationale Bande von zum Töten ausgebildeten Rennfahrern, die unter der Leitung des ehemaligen Majors Owen Shaw (Luke Evans, „The Raven“) Terroranschläge begehen und wertvolle Gegenstände stehlen. Die einzige Chance, diese Truppe zu besiegen, ist abseits von Vorschriften auf der Straße vorzugehen. Als Dom seine Hilfe ablehnt, zeigt Hobbs ihm ein Bild von Shaws rechter Hand: Doms totgeglaubte große Liebe Letty (Michelle Rodriguez, „Resident Evil: Retribution“ Resident Evil: Retribution 3D – Trailer). Das ändert die Ausgangssituation komplett. Nach Dom und Brian stoßen mit Tej (Chris „Ludacris“ Bridges, „Gamer“), Roman (Tyrese Gibson, „Transformers“), Han (Sung Kang, Stirb Langsam 4.0“) und Gisele (Gal Gadot, Date Night“) die weiteren Mitglieder des Teams zu Hobbs, um zu unterstützen. Der Deal: Wenn sie Shaw hinter Gitter bringen, werden ihre Strafregister gestrichen. Es beginnt eine heiße Jagd rund um den Globus, bei der nicht nur Blech zu Schaden kommt.

Dom sieht unerwartet Letty wieder (Quelle: Universal Pictures Germany)

Dom sieht unerwartet Letty wieder (Quelle: Universal Pictures Germany)

Kritik: Die „Fast & Furious“-Filme sind auf viele Arten ungewöhnlich: Eine Reihe die erst ab Teil 4 endgültig durchstartet und in dem fünften Film die komplette Herangehensweise ändert und so den Erfolg noch einmal toppt, hat definitiv Beachtung verdient. So waren auch die Erwartungen an den nächsten Teil des Franchises entsprechend hoch geschraubt. Justin Lin, der seit „Tokyo Drift“ fester Bestandteil der Crew ist, durfte auch dieses Mal wieder die Regie übernehmen. Tatsächlich gelingt es ihm, die Vorgänger bezüglich Testosteron, Benzin und krachender Action zu überbieten. Allerdings wird auch die ohnehin noch nie deutlich vorhandene Logik in dieser Fortsetzung noch mehr außer Kraft gesetzt. Wenn die Helden ohne Probleme gezielt auf ein 20 Meter unter ihnen fahrendes Auto springen, oder sich mit einem Sprung über ähnliche Distanz zur Seite retten, wirkt das doch recht albern.

Viel Spaß, viel Krach und die wahrscheinlich längste Startbahn der Welt

Hobbs macht gemeinsame Sache mit Dom und Brian (Quelle: Universal Pictures Germany)

Hobbs macht gemeinsame Sache mit Dom und Brian (Quelle: Universal Pictures Germany)

Das ändert nichts daran, wie viel Vergnügen und Unterhaltung „F & F 6“ bereitet. Als Zuschauer lässt man die teils hanebüchenen Geschehnisse mit einem entspannten Grinsen über sich ergehen. Auch weniger gelungene Momente wie die halbgar begründete Rückkehr Lettys oder ein recht zielloser Ausflug in ein US-Gefängnis von Brian stören kaum. Hier werden von den Bösewichtern Autos zu Wurfgeschossen umfunktioniert, Panzer eingesetzt und ein Flugzeug in den Kampf gegen Rennautos geschickt. Das letztere Szene in voller Fahrt auf einer Startbahn etwa 20 Minuten dauert, weckt das Interesse, wie groß in Spanien Flughäfen sind. Diese Sequenz hätte schon besser durchdacht werden können.

Der finstere Shaw ist immer einen Schritt voraus (Quelle: Universal Pictures Germany)

Der finstere Shaw ist immer einen Schritt voraus (Quelle: Universal Pictures Germany)

Auch mit Superbösewicht Shaw ist den Machern kein Geniestreich gelungen. Die Figur scheint ohne besonderen Grund allwissend zu sein und ein wirkliches Motiv für die Taten wird nicht geliefert (es geht um einen Gegenstand, aber was an dem so toll ist…man weiß es nicht). Außerdem ist der etwas dröge Luke Evans nicht gerade ein Musterbeispiel für einen charismatischen Antagonisten. Neben Evans ergänzt noch Steven Soderbergh-Entdeckung und Ex-Mixed Martial Arts-Kämpferin Gina Carano („Haywire“) die Stammbesetzung. In den Kampfszenen darf sie ihr Talent aber nur andeuten. Die restliche Besetzung agiert gewohnt souverän, auch wenn Dwayne Johnson inzwischen vor Kraft kaum noch laufen. Johnsons Auftreten wird aber gekonnt zu einigen Running Gags (Stichwort Babyöl) verarbeitet. Insgesamt überraschen die eher stichwortartigen Dialoge mit einer hohen Quote an lustigen Einzeilern, die vor allem von Tyrese Gibson in Serie präsentiert werden.

Mit „Fast & Furious 6“ verabschiedet sich Justin Lin aus dem Genre. Ab Teil 7, der schon 2014 anlaufen soll, übernimmt „Saw“-Mastermind James Wan die Regie. Nebenbei gibt es zu Beginn des Abspanns schon einen Ausblick auf den nächsten Film und den nächsten Bösewicht (Tipp: Nicht auf die Besetzungsliste bei imdb gucken, wenn ihr einem massiven Spoiler entgehen wollt), der große Teile der Fans wohl begeistern dürfte. Für diejenigen, die bislang noch nichts von der Reihe gehalten haben, wird auch der neue Film grenzdebiler Quatsch sein. Doch trotz aller Unzulänglichkeiten, die innerhalb des neuesten, etwas überdrehten Werks aus dem Franchise auftauchen: In Sachen Action wird eine neue Dimension erreicht und diese begründet schlicht und ergreifend spaßiges Popcorn-Kino. Der nächste Kassenerfolg für die Macher dürfte somit gesichert sein.

3,5 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 20.03.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: Universal Pictures, YouTube

Fast & Furious 6

Originaltitel:Fast & Furious 6
Regie:Justin Lin
Darsteller:Vin Diesel, Paul Walker, Dwayne Johnson, Michelle Rodriguez, Luke Evans
Genre:Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2013
Verleih:Universal Pictures Germany
Länge:130 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:23.05.2013
Homepage:Der Internetauftritt-Auftritt von "Fast & Furious 6"

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 20.03.2024
Review: Fast & Furious 6 (Kino)

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