Review: Der letzte Exorzismus: The Next Chapter (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Der letzte Exorzismus: The Next Chapter" (Quelle: StudioCanal)

Das Blu-ray-Cover von “Der letzte Exorzismus: The Next Chapter” (Quelle: StudioCanal)

Inhalt: Nachdem Nell (Ashley Bell) gerettet wurde erwacht sie mitten im Wald und flüchtet in das Haus eines jungen Paares, denen sie einen gehörigem Schrecken einjagt. In einem Frauenhaus arbeitet sie mit dem gutherzigen Therapeuten Frank Merle (Muse Watson, „Prison Break“) daran, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie findet sogar einen Job als Zimmermädchen in einem kleinen Hotel und verliebt sich in den Arbeitskollegen Chris (Spencer Treat Clark). Jedoch spürt sie schon bald wieder die Präsenz des Dämons, der dieses Mal freundlicher scheint, aber ebenso böse ist. Ihr bleibt keine andere Wahl, als sich nochmal einem Exorzismus zu stellen.

Kritik: Im Jahr 2010 gelang dem Hamburger Regisseur Daniel Stamm mit dem ersten Teil, der im Mockumentary-Stil gedreht wurde, ein überraschend starker Schocker. Der zweite Teil wurde jetzt von Ed Gass-Donnelly („Small Town Murder Songs“) inszeniert, der zwar jetzt einen klassischen Spielfilm als Medium wählte, ansonsten aber direkt an dem Vorgänger anknüpft. Horror-Star Eli Roth („Hostel“) war erneut als Produzent tätig. Was bei dieser Fortsetzung wirklich originell ist: Das Video von Nells Exorzismus ist im Internet erschienen und hat sie über Nacht zum YouTube-Star gemacht. Auch ansonsten wirkt „Der letzte Exorzismus: The Next Chapter“, der auch unter dem sagenhaft dämlichen Titel „Der letzte Exorzismus 2“ bekannt ist, wesentlich besser, als der Zuschauer von vielen billigen Horror-Sequels gewohnt sein dürfte.

Gute Hauptdarstellerin, ordentliche Dialoge – aber einiges an Leerlauf

Nell schreit sich die Seele aus dem Leib (Quelle: StudioCanal)

Nell schreit sich die Seele aus dem Leib (Quelle: StudioCanal)

Im ersten Teil konnte Ashley Bell vor allem beweisen, welch eine unfassbare Biegsamkeit in ihrem Rückgrat besteht. Speziell in der ersten Hälfte der Fortsetzung darf sie jetzt auch ihr schauspielerisches Können voll unter Beweis stellen. Die Drama-Elemente, die in den ersten 45 Minuten dominieren, spielt sie als verstörte junge Frau ausgezeichnet. Die Gespräche, die in dem Film geführt werden, wirken auch relativ lebensnah. Ein großes Problem des Filmes ist aber, dass er trotz 89 Minuten Spielzeit eine Menge Leerlauf hat.

Nach der Einleitung, durch die der Zuschauer die Hauptfigur kennen und schätzen lernt, verpasst es der Regisseur, in der späteren Phase mit dem Tempo wirklich anzuziehen. Bekannte Elemente wie durchgeknallte Vögel und schwarze Dämonenaugen sind bei weitem nichts Neuartiges und noch nicht einmal besonders in Szene gesetzt. Die einzigen Schockmomente stammen von hoch gepegelten Sounds. Die eigentlich clevere Wendung zu Schluss hin will auch nicht richtig zünden, da die Animationen einfach nur albern wirken.

Insgesamt funktioniert „Der letzte Exorzismus: The Next Chapter“ als nachdenkliches Independent-Drama mit einer vorzüglichen Ashley Bell in der Hauptrolle. Ein guter Gruselfilm ist hier aber nicht zu finden, da es der Geschichte an Tempo und de Regisseur an innovativen Ideen fehlt. So wird der Zuschauer nur selten geschockt werden. So ist der Film nach hochwertige Anfang am (Exorzismus-)Ende eher eine Enttäuschung.

Der Dämon macht sich bemerkbar (Quelle: StudioCanal)

Der Dämon macht sich bemerkbar (Quelle: StudioCanal)

Der Film ist ab dem 17.10.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

Bild: Der Film kommt in einem beunruhigenden, sterilen Look daher, der die Stimmung des Filmes gut unterstützt. Die Bilder sind zwar manchmal etwas weich gezeichnet, punkten aber die meiste Zeit mit einer knackigen Schärfe und gute Kontrasten. Die Farben wirken im großen und ganzen ziemlich natürlich und der Schwarzwert ist knackig. Bildfehler sind nicht zu finden.

3,5 von 5 Punkten.

Ton: Die deutsche und die englische Fassung liegen in einer wirklich guten DTS-HD MA 5.1-Tonspur vor. Die Dialoge sind immer verständlich. Der Score wurde ebenso wie die Hintergrundgeräusche angenehm abgemischt. In den Horrorsequenzen gibt es dynamische Effekte und vibrierende Bässe, die für den ein oder anderen Gänsehautmoment sorgen.

4 von 5 Punkten

Extras: Zwei lohnende Interviews mit Produzent Eli Roth (11 Minuten) und Hauptdarstellerin Ashley Bell (12 Minuten) und einige Trailer sind bei den Bonusmaterialien zu finden.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: StudioCanal, YouTube

Der letzte Exorzismus: The Next Chapter

Originaltitel:The Last Exorcism 2: The Beginning of the End
Regie:Ed Gass-Donnelly
Darsteller:Ashley Bell, Julia Garner, Spencer Treat Clark
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:StudioCanal
Länge:89 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 17.10.2013
Review: Der letzte Exorzismus: The Next Chapter (Blu-ray)

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