Review: Luther Staffel 2 (Blu-ray)

Luther Staffel 2

John Luther mit DS Ripley und DS Gray an einem Tatort (Bildquelle: polyband)

Inhalt: Nach den tragischen Ereignissen um seine Frau Zoe hat sich DCI John Luther (Idris Elba,  „The Wire“) erst einmal zurück gezogen. Luthers alte Abteilung hat sich inzwischen aufgelöst. Als er in den Polizeidienst zurückkehrt, schließt er sich mit der Motivation, seinem loyalen Freund DS Justin Ripley (Warren Brown, „Inside Men“) zu helfen, einem neuen Team an. Währenddessen sitzt Alice (Ruth Wilson,  „Jane Eyre“), die soziopathische Narzisstin, mit der Luther im Verlauf der ersten Staffel Freundschaft geschlossen hatte, in einer Psychiatrie. Kaum hat Luther den Dienst aufgenommen, wartet schon der nächste surreal anmutende Fall auf ihn:

Ein Mann in Harlekinmaske zieht durch die Straßen und bringt vor laufender Kamera Menschen um. Schon bald findet der unbekannte Psychopath Gefallen am Katz- und Mausspiel mit Luthers Team und entführt ein Teammitglied. Für Luther beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Zudem muss er sich mit Geistern der Vergangenheit auseinandersetzen: Ein Mann, den er damals verhaftet hatte, hat Selbstmord begangen. Daraufhin begann dessen minderjährige Tochter Jenny (Aimee-Ffion Edwards, „Skins – Hautnah“) sich auf dem Strich zu verkaufen. Nun will er Jennys Mutter helfen, die junge Frau ins normale Leben zurück zu führen. In einem zweiten Fall versetzen blutige Taten, bei denen Leute mit Säure und Hämmern attackiert werden, London in Angst und Schrecken. Die Motivation für die Taten scheint ein bizarrer Wettkampf zu sein.

Kritik: Nach der starken ersten Staffel kehrt der gnadenlose Londoner Detective John Luther mit seinem Team zurück. Dieses Mal wurde ein Fall auf die kompletten 100 Minuten Spielzeit einer Doppelfolge ausgewertet. So erhalten die einzelnen Geschichten noch mehr Komplexität und Tiefgang, was der Erfolgsserie einen weiteren Qualitätsschub gibt. Speziell der erste Fall, bei dem es Luther mit dem Harlekinmörder zu tun bekommt, dürfte dank der albtraumartigen Grundstimmung und dem bitterbösen Duell zur besten Krimiunterhaltung der letzten Jahre zählen. Der ebenfalls gelungene zweite Fall der Staffel schafft es nicht ganz, an die Qualität des ersten heranzureichen, da er nicht ganz so mitreßend inszeniert wurde. In der ganzen Serie werden die Kontraste Londons perfekt von der Kamera eingefangen. Im Wechsel ermittelt Luthers Team in luxuriösen Bürogebäuden und in heruntergekommenen Vierteln. Die tolle Kameraarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil der sogartigen Spannung, die die BBC-Serie auszeichnet.

Golden Globe für Idris Elba

John und Alice im innigen Gespräch (Bildquelle:polyband)

Hauptdarsteller Idris Elba gelingt es, sich im Vergleich zu der ersten Staffel noch einmal zu steigern. Seine Darstellung des launischen und aufbrausenden Detective John Luther, wirkt noch vielseitiger, da der Zuschauer in jeder Szene den Schmerz über Luthers Verlust spüren kann. Seine Glanzleistung wurde vollkommen zurecht mit dem Golden Globe als „Bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie“ honoriert. Ruth Wilson, die in der ersten Staffel noch als Hauptdarstellerin agieren durfte, bekommt in der zweiten Staffel wesentlich weniger Spielzeit. Das ist schade, da ihre ironische und kühle Darstellung der Alice Morgan hervorragend ist. Spätestens wenn John Alice in der Psychatrie aufsucht, werden Assoziationen an das Pärchen Starling und Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“ geweckt.

Warren Brown schafft es, sich in dieser Staffel mehr in den Vordergrund zu spielen. Seine Darstellung des unterschätzten aber zähen DS Justin Ripley ist wesentlich präsenter und stärker als noch in der ersten Staffel. Nikki Amuka-Bird (Dr. Becker im Remake von „Das Omen“) spielt die misstrauische Ermittlerin Erin Gray. Sie vertraut ihrem neuen Vorgesetzten John Luther nicht und stellt Ermittlungen an. Amuka-Bird kann dabei aber nicht mit der Leistung ihrer starken Kollegen mithalten und bleibt eher unauffällig.

Die Entdeckung dieser Staffel ist Aimee-Ffion Edwards in der Rolle der Prostituierten Jenny. Sie spielt ihre Rolle tough und etwas altklug, ohne dabei die kindliche Naivität ihrer minderjährigen Figur außer Acht zu lassen. Eine tolle Darbietung der jungen Waliserin. Ein weiterer Trumpf von „Luther“ sind die ideal besetzten Bösewichter: Sowohl Lee Ingleby (Stan Shunpike aus „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“) als Harlekinmörder Cameron, als auch Steven Robertson (Pinnock aus „The Tourist“) in der Rolle des gestörten Wettkämpfers in der zweiten Folge, spielen absolut furchterregend und daher überzeugend.

Trotz weniger Folgen ist „Luther“ bei den Krimi-Fans weltweit mittlerweile zur Kultserie aufgestiegen. Tolle schauspielerische Leistungen, spannende Fälle und ungeschönte Bilder der Metropole London sorgen für Unterhaltung vom Feinsten. Die einzigen Kritikpunkte an dieser Staffel sind die etwas knapp bemessene Spielzeit der tollen Ruth Wilson und der leichte atmosphärische Qualitätsverlust in der zweiten Folge. Ansonsten dürfen sich die Zuschauer schon auf eine dritte Staffel im Sommer 2012 freuen.

4,5 von 5 Punkten

 

Bild: Der Bildtransfer wird der tollen Vorlage absolut gerecht. In puncto Schärfe und Detailreichtum ist das Bild referenzwürdig. Die klaren, satten Farben runden den tollen Eindruck ab.

5 von 5 Punkten

Ton: Der englische und deutsche Ton liegt in DTS-HD 5.1 MA-Sound vor. Die Dialogverständlichkeit ist absolut hervorragend. Dass die Serie kein Effektfeuerwerk beinhaltet, ist nicht weiter erstaunlich. Bei den wenigen Effekten kommt die Anlage aber gut zum Einsatz

4 von 5 Punkten

Extras: Die Extras bestehen nur aus Interviews mit Cast und Crew. Das Material ist zwar recht informativ, jedoch wären ausführlichere Extras wünschenswert gewesen.

2,5 von 5 Punkten

Gesamt: 4 von 5 Punkten


Bildquelle: BBC, YouTube

Luther Staffel 2

Originaltitel:Luther Season 2
Entwickler:Katie Swinden
Darsteller:Idris Elba, Ruth Wilson, Warren Brown
Genre:KrimiSerie
Produktionsland/-jahr:UK, 2011
Verleih:Polyband
Länge:2 Episoden zu je 100 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 07.04.2012
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