Review: Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele (Kino)

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Katniss und Peeta werden auf die tödlichen Spiele des Kapitols vorbereitet. Bildquelle: StudioCanal

Inhalt: In naher Zukunft, nachdem Nordamerika durch eine Naturkatastrophe zerstört wurde, entstand dort das Land Panem. Panem besteht aus dem reichen Regierungssitz, dem Kapitol, und zwölf Distrikten. Um den unterworfenen Distrikten immer wieder vor Augen zu führen, dass Sie dem Kapitol zu folgen haben, veranstaltet das Kapitol die alljährlichen Hungerspiele. Bei diesen tödlichen Spielen tritt aus jedem Distrikt ein Junge und ein Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren unter den Augen des ganzen Landes gegeneinander an. Ungeschützt, unter freiem Himmel, in einer abgelegenen, gefährlichen Region, werden die 24 Jugendlichen ausgesetzt und sollen sich dort solange bekämpfen, bis nur noch einer von ihnen lebt. Das Ganze wird gefeiert und als großes Medienspektakel aufgezogen.

In Distrikt zwölf wird die erst zwölfjährige Primrose Everdeen (Willow Shields) als Tribut gelost, doch ihre Schwester Katniss (Jennifer Lawrence „Winter’s Bone“) löst sie von diesem Unglück aus und tritt freiwillig in dem Todeskampf an. Immer an ihrer Seite, steht Peeta Mellark (Josh Hutcherson „The Kids Are All Right“), der auch aus Distrikt zwölf kommt. Doch schnell wird den beiden klar, gemeinsam können Sie die Arena des Todes nicht verlassen.

Hervorragende Schauspieler, übertriebenes Effekt-Spiel

Kritk: Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele ist der erste Teil einer Trilogie. Die eigentlich aus der Feder von Suzanne Collins stammt und als Buch lange Zeit weltweit die Bestsellerlisten anführte. Regisseur Gary Ross versucht nun, mit seiner Inszenierung des Science-Fiction-Dramas dem Werk der amerikanischen Autorin gerecht zu werden. Dafür etabliert er zu Beginn des Films die Welt Panems. Die extravaganten Outfits der Bewohner des Kapitols, die ärmlichen Verhältnisse der Distrikt-Bewohner und vor allem aber auch die perfide Selbstverständlichkeit, mit der das Kapitol die Hungerspiele als spaßiges Event sieht. Bei dieser Einführung in Panem, greift Regisseur Ross viele Szenen aus Filmklassikern auf, wie beispielsweise „Schindlers Liste“. (An der Stelle, als die Tribute sich mit ihrem Blut in eine Liste eintragen müssen.) Er springt von futuristischer Ästhetik, zu Nazi-Bilder bis hin zur Medienwelt, vergibt hier aber kostbare Zeit der ohnehin schon detailreichen Story.

Der Hauptteil des Films sind dann die tödlichen Hungerspiele, in denen der Filmemacher zum Glück seine Verspieltheit zurück geschraubt hat. Aufgrund der minimalistischen Inszenierung könnte der Zuschauer teilweise sogar das Gefühl bekommen, in einer Low-Budget-Verfilmung zu sitzen. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf dem bitteren Kampf ums Überleben. Auch wenn der Film eigentlich von dem Thema Gewalt getragen wird, verzichtet er auf extrem blutige Szenen. Immer dann, wenn ein Tribut ermordet wird, kommt eine wackelige Handkamera zum Einsatz, die (vor allem wegen der Jugendfreigabe) dafür sorgt, dass die Szenen ansehnlich bleiben. Dieser Effekt führt außerdem dazu, dass dem Zuschauer die Geschehnisse sehr realistisch vermittelt werden.

Die Tribute von Panem

Jennifer Lawrence verleiht ihrer Rolle Katniss viel Charisma und Ausdrucksstärke. Bildquelle: StudioCanal

Die Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence hat eine enorm schwere Aufgabe angenommen, als sie die Rolle der Katniss Everdeen annahm. Nicht nur, dass Ihre Rolle fast den gesamten Film trägt. Zusätzlich muss Sie auch noch dem vom Buch vorgeprägten Bild von Millionen Zuschauern gerecht werden. Die Herausforderung hat die jungen Schauspielerin grandios gemeistert. Sie spielt sowohl die starken, als auch die gefühlvollen Momente der charakterstarken Katniss gekonnt aus. Neben ihrer starken Leistung geht Josh Hutcherson mit seiner Darstellung als Peeta etwas unter. Allerdings hat er in der Rolle eines Mutter-Söhnchen es auch schwerer sich zu beweisen.

Die Nebendarsteller sind, im Vergleich zum Buch, von Regisseur Ross weniger ausgearbeitet. Besonders Liam Hemsworth, der den für die emotionale Beziehung von Peeta und Katniss wichtigen Gale spielt, wird zu wenig Spielzeit zugesprochen, um sein volles Talent beweisen zu können. Die Leistung von Elizabeth Banks, die als verrückte Effie Trinket ein steter Begleiter der Tribute ist, ist noch besonders hervorzuheben.
„Panem“ hat eine hervorragende und ausgefeilte Story, die sowohl jung, als auch alt fesselt. Bei dem Versuch die sonderbare Fantasiewelt auf die Leinwand zu bringen, hätte sich Regisseur Ross etwas mehr darauf konzentrieren sollen, als auf die vielen Effekte und Anspielungen. Dank der grandiosen Leistung von Jennifer Lawrence und ihren Schauspielkollegen, ist der Film dann trotzdem noch als sehr gut zu bewerten.

4 von 5 Punkten


Bildquelle: Kinowelt, Youtube

Panem

Originaltitel:The Hunger Games
Regie:Gary Ross
Darsteller:Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth
Genre:Drama, Science Fiction
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Internetseite:Panem
Länge:142 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Verfasst von Anne.

Zuletzt geändert am 12.04.2012
Tribute von Panem – Tödliche Spiele (Kino)

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