Bereavement – In den Händen des Bösen (DVD)

Bereavement

Bereavement (Bildquelle: Universum Film)

Inhalt: Der Albtraum aller Eltern: Martin Bristol (Chase Pechacek),ein 6-jähriger Junge, der aufgrund einer seltenen Krankheit keine Schmerzen spüren kann, wird von dem geisteskranken Graham Sutter (Brett Rickaby, Bill Farnum aus „The Crazies“) entführt. Doch Sutter ermordet den Jungen nicht, sondern verschleppt ihn in einen abgelegenen Schlachthof und zwingt ihn zuzusehen, wie er junge Frauen sadistisch umbringt. Der von der Krankheit des Jungen faszinierte Sutter versucht das Kind zu seinem Erben und Nachfolger auszubilden. Fünf Jahre später befindet sich Martin (jetzt: Spencer List) immer noch in der Gewalt des Psychopathen. Währenddessen zieht ganz in der Nähe die 17-jährige Allison (Alexandra Daddario, Annabeth aus „Percy Jackson – Diebe im Olymp“) nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Onkel (Michael Biehn, Kyle Reese aus „Terminator“) und dessen Familie. Die leidenschaftliche Läuferin bemerkt bald, dass in dem verlassenen Schlachthaus etwas nicht stimmt. Es dauert nicht lange, bis sie dem Serienkiller gefährlich nah kommt.

Kritik: 2004 feierte Stevan Mena mit „Malevolence“, der Geschichte über den Serienmörder Martin Bristol, sein Langfilmdebüt. Wie „Malevolence“ inszenierte er auch das Prequel „Bereavement“ als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Cutter praktisch im Alleingang. Ihm ist ein bitterböser, sehr atmosphärischer Film gelungen, der vom Ambiente und den Dialogen mehr als nur einmal an Genrekollegen aus den 70er Jahren wie „Texas Chainsaw Massacre“ erinnert. Mit ruhigem Tempo erzählt Mena zwei tragische Geschichten, die lange Zeit nebeneinander herlaufen und schließlich radikal miteinander kollidieren.

Die Geschichte von Allison zeigt sie als verstörte junge Frau, die Probleme hat, den Tod ihrer Eltern zu verarbeiten und sich an das Landleben zu gewöhnen. Die Geschichte von Martin und Sutter zeigt die Tragik um den schutzlos ausgelieferten Jungen, der keine Chance hat, seinem Peiniger zu entfliehen. Auch handwerklich kann das Werk überzeugen: Die Kamerabilder sind sehr intensiv und sorgen mit der Tristesse und Einsamkeit des Ackerlandes, sowie des düsteren Folterkellers von Sutter für eine unangenehme Gruselatmosphäre.

Zwei Kultstars und zwei Toptalente

Alexandra Daddario liefert als Allison eine größtenteils glaubwürdige Vorstellung. Sie spielt das traumatisierte Mädchen ohne Probleme und dürfte daher auch für den bald erscheinenden „Texas Chainsaw Massacre 3D“ die richtige Wahl gewesen sein. Allerdings sind einige Handlungen ihrer Figur doch arg stereotyp (natürlich geht eine 17-Jährige gerne alleine in einen gruseligen Keller eines leerstehenden Fabrikgebäudes) und sie ist ein bisschen zu sehr auf sexy getrimmt worden. Diese Abstriche bei ihrer Leistung sind aber eher der Inszenierung von Mena anzulasten als ihrem sichtbar vorhandenen Talent.

Spencer List zeigt in der Rolle des Martin, was für ein außergewöhnlicher Schauspieler aus ihm werden kann. Der heute 13-Jährige schafft es, ohne ein Worte, eine tragende Rolle zu spielen und für echtes Mitgefühl zu sorgen. Ebenfalls eine stark spielt Brett Rickaby als Graham Sutter auf. Die Rolle des geisteskranken Psychopathen wird von Rickaby mit einer erschreckend realistischen Intensität verkörpert. Kultstar Michael Biehn liefert als Allisons Onkel eine recht solide Vorstellung. Allerdings braucht er nicht sein volles Potenzial abzurufen, da seine Figur recht wenig Profil hat.

Einen klasse Auftritt hat wiederum Valentina de Angelis, die als Sutters Opfer Melissa trotz relativ knapper Spielzeit einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Erwähnenswert ist noch ein unterhaltsamer Gastauftritt von John Savage (Steven aus „Die durch die Hölle gehen“) der einen an den Rollstuhl gefesselten Zyniker spielt. Die weiteren Darsteller bleiben weitestgehend blass.

Stevan Mena ist ein überdurchschnittlicher Genrefilm gelungen. Der Film ist sowohl als Prequel zu „Malevolence“ als auch als eigenständiges Werk sehenswert. Zwar sind einige Durchhänger im Mittelteil des Films vorhanden und ganz ohne Klischees kommt der Psychothriller auch nicht aus. Ein guter Film ist „Bereavement – In den Händen des Bösen“ trotzdem mit Sicherheit.

4 von 5 Punkten

 

Bild: Sowohl die Schärfe als auch die Farben und die Detailzeichnung lassen an manchen stellen zu wünschen übrig. Die Bildkörnung und die teilweise nicht richtige Fokussierung gehören hingegen zum Inszenierunsstil und unterstützen die Stimmung des Films.

3,5 von 5 Punkten.

Ton: Der deutsche und der englische Ton in Dolby Digital 5.1 ist in Sachen Sprachverständlichkeit auf höchstem Niveau. Leider ist der gesamte Ton sehr frontlastig und nutzt somit nicht das vorhandene Spektrum einer guten Anlage aus.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Die Extras sind mit insgesamt 52 Minuten Material, bestehend aus einem Making Of, Deleted Scenes, Trailern und einer Foto Gallery recht umfangreich, wobei das Making Of zu knapp ausgefallen ist, um einen wirklichen Mehrwert zu bieten.

3 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Bildquelle: Universum Film, Youtube

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 20.01.2012
Review: Bereavement (DVD)

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